KP fordert sofortigen Waffenstillstand

Vermittler in den Sudan

Drei ostafrikanische Präsidenten reisen als Vermittler in den Sudan, um den Konflikt zwischen rivalisierenden Lagern des Militärs beizulegen. Kenias Präsident William Ruto, Südsudans Präsident Salva Kiir und Dschiboutis Präsident Ismaïl Omar Guelleh sollen zum frühestmöglichen Zeitpunkt in der Hauptstadt Khartum eintreffen, teilte die kenianische Regierung in der Nacht zum Montag mit.

Am Tag zuvor hatte die Zwischenstaatliche Behörde für Entwicklung (IGAD) ein außerordentliches Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs Ostafrikas anberaumt. Stabilität im Sudan sei der Schlüssel zur sozialen und wirtschaftlichen Stabilität der Region, hieß es im Anschluss an den Gipfel. Gefordert wurde „eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten zwischen den Kriegsparteien“. Die Konfliktparteien wurden aufgefordert, einen sicheren Korridor für humanitäre Hilfe in Khartum und anderen von den Kämpfen betroffenen Städten zu schaffen.

Seit einem Putsch 2019 wird der nordostafrikanische Sudan von einer Militärregierung unter De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan geleitet. In den vergangenen Tagen war der seit Wochen schwelende Konflikt zwischen Al-Burhan und seinem Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, dem Anführer der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF), eskaliert. Al-Burhan sowie Daglo wollen die Macht im Land. Seit Samstag vergangener Woche liefern sich beide Parteien heftige Gefechte, ohne Rücksicht auf Verluste unter der Zivilbevölkerung.

Bei den Gefechten zwischen rivalisierenden Militärs waren bis Montag dieser Woche 97 Menschen getötet worden. Weitere 942 Menschen, unter ihnen Soldaten wie Zivilisten, seien verletzt worden, teilte die sudanesische Ärzte-Organisation am Montag mit.

Auch Anfang der Woche gingen die Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den rivalisierenden Rapid Support Forces (RSF) weiter. Die Kämpfe konzentrierten sich in der Hauptstadt Khartum auf zentrale Einrichtungen der Regierung wie den Präsidentenpalast und das Armee-Hauptquartier.

Die Sudanesische Kommunistische Partei warnt in einer Erklärung vom Sonntag vor weiterem Blutvergießen. Sie fordert die Auflösung aller Milizen, das Einsammeln aller Waffen und „einen sofortigen und umfassenden Waffenstillstand, den Abzug der Armeen und Milizen aus den Städten und Dörfern und ihre Fernhaltung von den Versammlungen der Bürger in den Städten und ländlichen Gebieten“. Die Opfer der anhaltenden Gewalt und Gegengewalt seien all die Menschen, die sich für die Fortsetzung der Revolution und die Erlangung der vollen demokratischen Zivilmacht eingesetzt haben.

Die Kommunisten wenden sich entschieden gegen „eine Fortsetzung des Kampfes um die Macht und den Reichtum des Landes, der von einigen ausländischen Mächten gefördert und von bewaffneten Gruppen ausgetragen wird, die diesen ausländischen Mächten untergeordnet sind. … Die Einheit unseres Volkes, aller patriotischen Kräfte, der Kräfte des radikalen Wandels und der Widerstandskomitees zur Unterstützung der Ziele der Revolution und zur Wiederherstellung von Frieden, Sicherheit und Stabilität ist eine dringende Aufgabe. Sie ist die einzige Grundlage, um die gegenwärtige Krise zu beenden, die Revolution zurückzuerobern und die Macht des Volkes zu etablieren.“

Die Sudanesische Kommunistische Partei rief die Völker der Welt und ihre demokratischen und kommunistischen Organisationen zu Solidarität auf.

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"Vermittler in den Sudan", UZ vom 21. April 2023



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