Im hessischen Maintal erreichte die Wahlalternative Maintal – Soziale Gerechtigkeit (WAM) diesmal 10,3 Prozent. Ein für die westlichen Bundesländer immer noch respektables Ergebnis, aber nach 17 Prozent vor fünf Jahren ein herber Verlust.
Wir hatten uns zu spät auf die doch sehr großen Einschränkungen und Veränderungen durch die Corona-Pandemie eingestellt. So konnten beispielsweise keine öffentlichen Veranstaltungen durchgeführt werden. Auch Haustür- und Nachbarschaftsgespräche waren nur sehr eingeschränkt möglich.
Unsere Listenaufstellung konnte erst spät durchgeführt werden, teils aus falscher Einschätzung, teils weil neue Mitstreiter erst in die Arbeit einbezogen werden mussten.
Wir erreichten nur im größten der vier Stadtteile ein überdurchschnittliches Ergebnis. Und das auch nur, weil wir hier trotz Corona Aktionen durchführten, in die wir hunderte Nachbarinnen und Nachbarn einbeziehen konnten. Dort erreichten wir auch einen weit überdurchschnittlichen Bekanntheitsgrad unserer Kandidaten.
Doch dies betraf nur wenige auf unserer Liste. Wir haben es versäumt, unsere Vertreter selbst in ihrer Nachbarschaft vorzustellen. Wie wichtig der politische Bekanntheitsgrad ist und wie danach gewählt wird, zeigt meine eigene Erfahrung. In den beiden Wahllokalen meines Umfelds erreichte ich jeweils knapp 20 Prozent.
Unser Markenzeichen „Soziale Gerechtigkeit“ wurde stark vernachlässig, in der Annahme, dass uns dies sowieso anerkannt werden würde. Deshalb haben wir in den „sozialen Brennpunkten“, in denen wir nicht aktiv waren, doch erheblich an Stimmen eingebüßt.
Und nicht zuletzt haben wir uns durch einige unnütze, interne Querelen das Leben selbst schwer gemacht. Dies hat uns auch am nötigen Eingreifen zu manchen örtlichen Problemen behindert.
Im Main-Kinzig-Kreis erhielten die DKP-Mitglieder Angelika Silberling-Antoni bei der Wahl in den Ortsbeirat Wächtersbach-Wittgenborn und Karl-Heinz Wagner bei der Wahl in den Ortsbeirat Hanau-Innenstadt je ein Mandat auf der Liste der Partei „Die Linke“.
Der Autor ist Mitglied der DKP und zog mit den zweitmeisten Stimmen der Wählervereinigung zum vierten Mal ins Stadtparlament ein.