Zu „Staatsräson“, UZ vom 10. November

Verlogene Inszenierung

Roland Winkler, Aue

„Deutschland, die beste Demokratie, die wir je hatten“, erklärt Kanzler Scholz. Eine Demokratie, die keine andere Meinung zulässt, sie untersagt und unter Strafe stellt? Die Politik erklärt, was Tatsache und Wahrheit zu sein hat, was von niemandem anzuzweifeln ist. Wer sich dennoch eine eigene Meinung erlaubt, wer Zweifel hat, wer keine einseitigen Bekenntnisse zu Menschen- und Völkerrecht abgeben will, der stellt sich also außerhalb der Gesellschaft, ist Demokratiefeind?

In der Auseinandersetzung mit dem deutschen Faschismus, der Judenvernichtung, aber auch der Vernichtung von Sinti und Roma, von Nichtariern, den Mordfeldzügen des Zweiten Weltkriegs besonders in Osteuropa und Russland, stellte sich mir immer auch die Frage: Wie konnten Menschen dazu gebracht werden, dem zu folgen? Wie konnten sie dazu gebracht warden, bedingungslos zu glauben, das Richtige zu tun und so zu handeln? Heute wird dafür ein verlogener Kampf gegen Antisemitismus inszeniert. Noch perverser wird die Sache, wenn bis heute ständige Berichte über die DDR an Vorgänge erinnern, die zur Stunde hier und heute Realität annehmen, Realitäten eines wirklichen Unrechtsstaates.

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"Verlogene Inszenierung", UZ vom 24. November 2023



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