„Mit unserem Angebot an die Gewerkschaften zeigen wir mehr als deutlich, dass die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst im Bereich der Daseinsvorsorge wertvolle und unverzichtbare Arbeit für die Gesellschaft leisten. Wir haben ein umfassendes und attraktives Paket entwickelt … Das Angebot ist mehr als fair“, erzählte der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Ulrich Mädge, der Presse. Schaut man sich dieses Angebot an, staunt man nicht schlecht, was die Arbeitgeberseite unter „attraktiv“ und „fair“ versteht. Als große Brocken aus dem „Angebot“ seien hier nur drei genannt: Eine Laufzeit von drei Jahren, eine lineare Erhöhung um 3,5 Prozent, verzögerte Angleichung der Arbeitszeit im Tarifgebiet Ost sowie eine einmalige „Corona-Sonderzahlung“. Die Forderung unserer Gewerkschaft: Laufzeit von einem Jahr, 4,8 Prozent Lohnerhöhung, mindestens jedoch 150 Euro mehr Gehalt, sofortige Angleichung der Arbeitszeit im Tarifgebiet Ost.
Kurz: Das Angebot ist voll daneben. Dazu kommen noch weitere Verschlechterungen des Tarifvertrags, die sich in dem „Angebot“ verstecken, zum Beispiel schlechtere Eingruppierungsgrundlagen.
Nachdem geklatscht wurde bis hoch in den Bundestag hinauf, nachdem überall betont wurde, wie wichtig die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen im Öffentlichen Dienst ist, kommen die Arbeitgeber mit solch einem frechen und vergifteten Angebot um die Ecke. Sie scheinen zu denken, dass wir uns damit zufrieden geben müssen, gar dankbar jedes Angebot annehmen würden. Schaut man sich die Warnstreikaktionen der vergangenen Wochen an, sollte ihnen klar sein, dass wir uns nicht abspeisen lassen. Jetzt gilt es, in der letzten Warnstreikwoche den Druck noch einmal zu erhöhen, zu zeigen, dass wir uns nicht verarschen lassen. Wir sind streikbereit – bis ein faires und attraktives Angebot der Arbeitgeberseite vorliegt.