Verena Bahlsen

Von LM

Gehen Ihnen Kapitalisten manchmal auch auf den Keks? Dann liegt es vermutlich daran, dass Sie Lohnarbeit verrichten müssen.

In der Öffentlichkeit halten Kapitalisten sich oft bedeckt, scheuen das Rampenlicht oder agieren etwas verschämt ob ihres Reichtums. Es gibt wenige prominente Ausnahmen. Eine davon ist Verena Bahlsen. Die junge Erbin des Keks-Fabrikanten Bahlsen sprach selbstbewusst und offen aus, was viele ihrer Klassenbrüder und -schwestern sich kaum trauen, öffentlich auszusprechen: Es ist toll, so schön reich zu sein.

In einer Diskussion mit Juso Kevin Kühnert auf der Digital-Konferenz OMR sagte sie: „Ich bin Kapitalistin. Mir gehört ein Viertel von Bahlsen, das ist toll. Ich will mir ’ne Segel-Yacht kaufen und solche Sachen.“ Erfrischend, endlich eine junge Kapitalistin zu hören, die sich darüber freut, dass andere für sie arbeiten. Da dies bereits über Generationen so geht – Bahlsen wurde 1889 gegründet – konnte da einiges abgeschöpft und akkumuliert werden.

Nicht in Ordnung findet Verena Bahlsen, wenn angesprochen wird, dass – wie bei deutschen Traditionsunternehmen durchaus üblich – ihr Familienbesitz zu einem Teil durch NS-Zwangsarbeit zustande gekommen ist: „Das war vor meiner Zeit und wir haben die Zwangsarbeiter genauso bezahlt wie die Deutschen und sie gut behandelt“, sagte sie der „Bild“.

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"Verena Bahlsen", UZ vom 17. Mai 2019



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