ver.di beschließt Tarifforderungen für Sozial- und Erziehungsdienst

Verbesserungen gefordert

Gerd Ziegler

Die ver.di-Verhandlungskommission für die Sozial- und Erziehungsdienste hat am 14. Februar die Forderungen für die Tarifrunde 2020 im Sozial- und Erziehungsdienst im öffentlichen Dienst beschlossen.

Bei den Verhandlungen, die am 5. März mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) aufgenommen werden, geht es um eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die rund 234.000 Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten des öffentlichen Dienstes. Dazu gehören Beschäftigte in den Kindertagesstätten, aus dem Bereich der Sozialarbeit und der Behindertenhilfe.

„Die Tätigkeitsmerkmale stammen nicht selten noch aus den 90er Jahren und sind total veraltet“, kritisiert die Stellvertretende ver.di-Vorsitzende Behle. Die Anforderungen an die Beschäftigten durch den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz und die oftmals erschwerten Bedingungen durch Inklusion oder Integration seien stark angestiegen. Die Gewerkschaft fordert Verbesserung der Eingruppierungsmerkmale, Anpassung der Stufenlaufzeiten, Anerkennung der Berufserfahrung, Berücksichtigung der Änderungen in der Behindertenhilfe, Verbesserung der Bewertung der Leitungstätigkeit und einen generellen Rechtsanspruch auf Qualifikation.

In den Jahren 2009 und 2015 konnten die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in einigen Bereichen Zugeständnisse erkämpfen. In einer Urabstimmung stimmte 2015 die große Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder für den unbefristeten Streik: Bundesweit blieben viele Einrichtungen wochenlang geschlossen. Dennoch gelang es, auch die Mehrheit der betroffenen Eltern für eine solidarische Haltung gegenüber den Streikenden zu gewinnen.

Unter diesen Eindrücken zeigten sich damals Teile der Beschäftigten unzufrieden mit dem Abschluss. Ursprünglich hatte ver.di für die Beschäftigten Neuregelungen gefordert, die im Umfang eine Erhöhung der Gehälter um durchschnittlich 10 Prozent bedeutet hätte. Im Durchschnitt erhöhen sich die Entgelte der Beschäftigten lediglich um 3,3 Prozent. Kritisiert wurde ebenfalls die fünfjährige Laufzeit des Tarifabschlusses.

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"Verbesserungen gefordert", UZ vom 21. Februar 2020



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