Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt die geplante Änderung der „Schiffsbesetzungsverordnung“ ab. Die geplante Änderung werde zu weniger Beschäftigung in der deutschen Seeschifffahrt führen. „Die Schifffahrtspolitik der Bundesregierung bietet deutschen Seeleuten keine Zukunft“, kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle am Montag.
Die geänderte „Schiffsbesetzungsverordnung“ soll Anfang Juli in Kraft treten und sieht unter anderem vor, die Mindestanzahl deutscher bzw. europäischer Seeleute auf unter deutscher Flagge fahrenden Schiffen von vier auf zwei zu verringern. Der einzige staatlich anerkannte Beruf in der Schifffahrt, der Schiffsmechaniker, ist aus der Besetzungsverordnung komplett gestrichen worden.
Die Hoffnungen der Bundesregierung, dass die Reeder aufgrund gewährter Subventionen – zum Beispiel durch „Lohnnebenkostenförderung“, – Beschäftigung aufbauen, habe sich nicht erfüllt, so ver.di. Zwar gebe es einige Rückflaggungen, aber aufgrund der Sparmaßnahmen vieler Reedereien würden deutlich mehr Arbeitsplätze gestrichen als neue aufgebaut. Die geplante Verordnung werde die Negativ-Entwicklung weiter vorantreiben.
Vom ursprünglichen Ziel der Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Gewerkschaft – einem Bündnis für Ausbildung und Beschäftigung in der Seeschifffahrt – sei nichts geblieben, außer Subventionen für die Reeder.