Vallourec schließt Werke

Der Stahlrohrhersteller Vallourec hat letzte Woche verkündet, seine beiden Werke in Düsseldorf-Rath und Mülheim an der Ruhr schließen zu wollen. Davon betroffen sind insgesamt rund 2.400 Beschäftigte. Die Produktion nahtloser Stahlrohre sei für Vallourec in Deutschland aus „wirtschaftlichen Gründen“ nicht mehr möglich, wie Philippe Guillemot, Vorstandsvorsitzender der Vallourec-Gruppe, sagte.

Laut Tageszeitung „junge Welt“ wirft die IG Metall dem Konzern vor, sich jahrelang einseitig auf den Öl- und Gasmarkt ausgerichtet zu haben. Die nahtlosen, warmgewalzten Stahlrohre seien im Energiesektor für den Maschinen- und Anlagenbau sowie im Stahlbau genutzt worden und zum Beispiel bei Bohrinseln unerlässlich. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Zanda Martens sagte: „Das Management hat den Strukturwandel in der Industrie nicht verstanden.“

Außerdem gibt es die Kritik, dass Aufträge bereits an Brasilien „abgeschoben“ worden seien, während teures Vormaterial den deutschen Standorten in Rechnung gestellt wurden. Es sei deshalb kein Wunder, dass das Unternehmen weiter in die roten Zahlen gerutscht sei.

IG Metall und die Betriebsräte wollen die Betriebsschließungen so lange wie möglich hinauszögern und fordern einen Sozialtarifvertrag. Das würde auch Streiks ermöglichen, zumal die Produktion bis zur Schließung 2023 weiterlaufen soll.

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"Vallourec schließt Werke", UZ vom 27. Mai 2022



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