Corona hat – so ist heute vielerorts zu hören – den Fokus auf bestehende Missstände gelenkt. So auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in der fleischverarbeitenden Industrie. Auch im Deutschen Bundestag wurde das am 13. Mai debattiert.
Matthias Zimmer von der CDU fand bemerkenswerte Worte: „Manchmal habe ich den natürlich völlig unzutreffenden Eindruck: Die Schweine sind nicht nur die, die geschlachtet werden.“
Berichte über die Zustände in der Fleischindustrie gab es in der Vergangenheit genug. In einer Reportage berichtete die UZ am 10. August 2012 über die Lebens- und Arbeitsbedingungen polnischer Werksarbeiterinnen bei Westfleisch in Oer-Erkenschwick. Nach diesem Bericht gab es zwar Verbesserungen für die Kolleginnen, aber das System der Werkverträge wurde nicht angetastet. Es ist ja schließlich auch politisch so gewollt.