Der bundesweite Friedensratschlag 2022 findet nach zweijähriger Unterbrechung wieder als Präsenzveranstaltung in Kassel statt. Am 10. und 11. Dezember 2022 diskutieren Vertreterinnen und Vertreter der Friedensbewegung im Philipp-Scheidemann-Haus (Holländische Straße 74) in einer Zeit:
- wo der Ukraine-Krieg zum offenen Stellvertreterkrieg zwischen der Nato und Russland eskaliert und zugleich diplomatische Verhandlungskanäle und Friedenspläne blockiert werden;
- wo eine sich entwickelnde neue Weltordnung einher geht mit einer parallelen Menschheitsbedrohung durch atomare Selbstvernichtung und Verhinderung der notwendigen sozialökologischen Wende zum Frieden;
- wo die Folgen des EU-Wirtschaftskrieges in Deutschland zu massiven sozialen Protesten führen;
- wo eine offene Debatte über die genannten Themen massiv eingeschränkt wird und auch innerhalb der Friedensbewegung großer Diskussionsbedarf besteht.
Programm
Samstag Block I a: 12:15 – 14:30 (Plenum)
- Globale Umbruchsituation und neue Weltordnung mit Jörg Kronauer, Christin Bernhold, Peter Wahl und Karin Kulow
- Deutsche Großmachtambitionen im Kontext von neuer NATO-Strategie und EU-Militarisierung mit Jürgen Wagner (IMI)
- Dark Eagle – ein Déjà-vu mit Pershing 2 mit Joachim Wernicke
Samstag Block I b: 14:45 – 16:00 (Workshops)
- Einzeldiskussionen zur globalen Umbruchsituation und neuer Weltordnung mit Referierenden aus Podium Block I a
- Der Aufstieg Chinas und Indiens – Chancen, Risiken und deutsche Ambitionen mit Uwe Behrens
- Aktuelle Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten mit Karin Leukefeld
- Geopolitische Dynamik in Afrika mit Frauke Banse (Uni Kassel)
- Antikolonialismus und Antiimperialismus in der Kunst mit Werner Ruf und N.N. Ruangrupa-Kollektiv (documenta) – teilweise in englisch
Samstag Block II a: 16:30 – 18:00
- Kontroversen zum Ukraine-Krieg mit Hermann Kopp (Bundesausschuss Friedensratschlag), Helmut Lohrer (IPPNW), Wiltrud Rösch-Metzler (Kooperation für den Frieden), Franziska Hildebrandt (SDS Hamburg) und Ulrich Schneider (FIR, VVN-BdA)
- Umweltfragen in der Friedensbewegung mit Jacqueline Andres (IMI), Angelika Claußen (IPPNW) und Karl-Heinz Peil
- Friedensperspektiven für Afghanistan mit Heela Najibullah (angefragt)
Samstag Block II b: 18:30 – 20:00 (Workshops)
- Einzeldiskussionen zum Ukraine-Krieg mit Referierenden aus Podium Block II a
- EU-Interessen – „Vasallen oder „Kumpane der USA? Mit Frank Deppe
- Innenpolitische Entwicklungen in Russland und der Ukraine mit Ulrich Heyden (per Video aus Moskau) und Susann Witt-Stahl
- Formierung der öffentlichen Meinung und Feindbildpflege mit Ekkehard Sieker
- Wirtschaftsblockaden als zivile Alternative zu Krieg mit Joachim Guilliard
Sonntag Block III a: 9:00 – 11:00 (Plenum)
- „UNO befreien, Missbrauch internationaler Organisationen verhindern mit Hans-Christoph von Sponeck (früherer UN-Diplomat)
- Verhandlungslösungen für die Ukraine und eine neue globale Friedensordnung mit Michael von der Schulenburg (früherer UN-Diplomat), Michael Müller (Naturfreunde), Daniela Dahn (Publizistin) und Norman Paech (Völkerrechtler)
Sonntag Block IV: 12:00 – 14:00 (Plenum)
- Sozialproteste und Friedensbewegung mit Sevim Dagdelen (MdB)
- Herausforderungen für die Friedensbewegung durch Kriege und Hochrüstung mit Angelika Claußen (IPPNW), Christoph von Lieven (Greenpeace) und Reiner Braun (u.a. IPB)
Anmeldung und Kostenbeitrag
Für Teilnehmende wird an der Anmeldung vor Ort ein Standardbeitrag von 25 Euro und reduziert von 10 Euro erhoben. Reduzierung auf 10 Euro (z.B. Hartz IV, Studenten) bitte bei der Anmeldung angeben.
Bitte Anmeldung per E-Mail an anmeldung@friedensratschlag.de
Mehr Informationen unter friedensratschlag.de/ratschlag2022