Gutes Wetter + schlechte politische Weltlage = mehr Teilnehmende als im Vorjahr“ – mit dieser Rechnung bilanzierte das Netzwerk Friedenskooperative die Ostermärsche 2019. In rund 100 Städten seien Menschen über Ostern für Frieden, Abrüstung und Gerechtigkeit auf die Straße gegangen. Die Forderungen reichten dabei von Abrüstung, der Abschaffung aller Atomwaffen über den Stopp von Rüstungsexporten. Auch soziale Fragen wie die krasse Wohnungsnot in deutschen Großstädten wurden thematisiert und mit der Forderung nach Senkung der Rüstungsausgaben sowie Förderung des sozialen Wohnungsbaus verbunden. In einigen Städten nahmen Klimaaktivisten von „Fridays for Future“ an den Ostermärschen teil. Neue Ostermärsche seien in diesem Jahr hinzugekommen, so das Netzwerk Friedenskooperative. Insgesamt seien es mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen als in den Jahren zuvor. Neben Friedensgruppen hatten unter anderem Gewerkschaften, Parteien und Teile der Umweltbewegung zur Teilnahme an den Ostermärschen aufgerufen.
Das Ende des INF-Vertrages zwischen Russland und den USA habe ebenfalls Menschen mobilisiert. „Das Ende des INF-Vertrages besorgt viele Menschen und hat sie wachgerüttelt. Die nukleare Bedrohung wird von mehr Menschen wieder als eine reale und existentielle Gefahr wahrgenommen. Die rege Teilnahme an den Ostermärschen mit der Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt macht dies deutlich“, sagte Marvin Mendyka vom Netzwerk Friedenskooperative.
Vor dem Luftwaffenstützpunkt Büchel (Landkreis Cochem-Zell) demonstrierten am Ostermontag über 400 Menschen für Frieden und für Abrüstung. In Büchel sind US-Atombomben stationiert, die im Ernstfall von deutschen „Tornado“-Kampfjets abgeworfen werden sollen. Bis 2024 sollen sie modernisiert und durch „smarte“ Lenkwaffen (B61–12) ersetzt werden. Seit dem 26. März und bis zum 9. August gibt es eine Aktionspräsenz in Büchel.