Solidaritätserklärung der DKP

Unsere Solidarität gilt den streikenden Postlern!

Parteivorstand der DKP, Essen

Am Nachmittag des 19. Januar begannen die Streiks der in ver.di organisierten Postler in den Paket- und Verteilzentren der Deutschen Post. Die berechtigten Forderungen der Postler nach 15 Prozent mehr Lohn, 200 Euro mehr für Azubis und dual Studierende und die Fortschreibung der Post-Zulage für Beamte bei einer Laufzeit von 12 Monaten wurden vom Konzern bisher in zwei Verhandlungsrunden als „realitätsfern“ bezeichnet und noch nicht einmal mit einem Gegenangebot gewürdigt. Daraus hat die ver.di zentral die richtige Schlussfolgerung gezogen: Jetzt heißt es streiken!

Die Postler brauchen den Schluck aus der Pulle dringend, die allermeisten von ihnen gehen mit 1.500 bis 2.000 Euro nach Hause, das sind untere und mittlere Einkommen, die die derzeitige Inflation ganz besonders hart trifft. Auch die Löhne der Azubis und der dual Studierenden müssen deutlich steigen. Die Forderung nach der Fortschreibung der Postzulage für die verbeamteten Kollegen ist eine eindeutige Solidaritätserklärung: Die Postler setzen ihre Kampfkraft für die Kollegen ein, die selbst nicht streiken dürfen.

Vor der Tarifrunde war die Post vor allem wegen der immer weiter sinkenden Zustellqualität in den Schlagzeilen. Die Einsparpolitik des Vorstandes zugunsten der Dividenden ließ die Beschwerden in astronomische Höhen schnellen, der Krankenstand der völlig ausgepowerten Zusteller schoss in die Höhe. Kollegen wie auch Kunden litten massiv unter dem wahnhaften Einsparen, Befristen, Aufteilen, „Flexibilisieren“.

Viele der Postler streiken jetzt um den Lohn, auf den Betriebsversammlungen wurde aber deutlich, dass dies erst der Anfang ist. Der Widerspruch zwischen den Gewinnen der Aktionäre auf der einen, den Arbeitsbedingungen der Postler und der Versorgung der großen Mehrheit der Bevölkerung auf der anderen Seite wird mehr und mehr Menschen bewusst. In diesem Lohnkampf – ausgefochten gegen die Inflationsfolgen – werden die Kräfte gesammelt um die weiteren Auseinandersetzungen führen zu können. Dabei kämpfen die Postler in unser aller Interesse gegen die Inflation, gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten und für diesen Teil der öffentlichen Versorgung. In diesem Kampf sind wir Kommunistinnen und Kommunisten solidarisch und unterstützen die Aktionen.

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