Zu „Wogegen richten wir uns?“, UZ vom 12. Februar

Unmarxistische Analyse

Detlef Fricke, Hannover

Über die Bildungszeitung „Reaktionärer Staatsumbau“ hinaus enthält der Beitrag des Kreisvorstandes Hannover „Wogegen richten wir uns?“ falsche, verschärfte Einschätzungen zu der gegenwärtigen Corona-Krise. Dies bezieht sich insbesondere auf die Bewertungen „reaktionärer Staatsumbau“, „künftige faschistische Herrschaftsformen“ und die Fragestellung „Wer ist heute rechts?“ Falsch ist die Einschätzung der Corona-Epidemie als Teil der Herrschaftsstrategie. Zum reaktionären Staatsumbau fehlt jegliche Analyse. Die Diagnose „Faschisierungsprozesse“ nimmt die gesellschaftliche Realität wie auch die Politik der Herrschenden nicht ernst, die natürlich eine ganz andere Konsequenz für kommunistische Politik auslösen als der „ganz normale Kapitalismus“.

„Rechts“ ist nach Auffassung des KV Hannover alles. Wiederbelebung der Sozialfaschismustheorie. Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für kommunistische Politik? Anstelle von Bündnispolitik mit fortschrittlichen Kräften Orientierung auf die Menschen, die sich der Querdenker-Bewegung zugehörig fühlen, bis hin zur AfD. Zusammengefasst: Aus einer falschen Analyse folgt eine falsche Praxis – oder umgekehrt: Für die falsche Praxis wird die falsche, unmarxistische Analyse konstruiert.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Unmarxistische Analyse", UZ vom 26. Februar 2021



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flagge.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit