Betr.: Leserbriefe zu Griechenland, UZ vom 10.7.2015, S. 15

Uneingeschränkte Solidarität

Von Stefan Natke, Berlin

Seit wann muss sich ein Parteivorsitzender einer Kommunistischen Partei aus den eigenen Reihen öffentlich mit Dreck bewerfen lassen weil er die Analyse und den Kampf einer unserer kommunistischen Bruderparteien lobt, ihre Argumente teilt und ihr in ihrem schwierigen Kampf der Solidarität der DKP versichert? Ich halte das für einen unmöglichen Zustand. Man müsste die Schreier aus dem Walde, die übrigens einen orchestermäßig organisierten Eindruck machen, mal fragen, ob sie sich eigentlich bewusst sind, dass sie sich noch in einer kommunistischen Partei befinden. Spätestens jetzt nach der Einigung der Syriza-Anel Regierung mit den Institutionen der Erpresser wird deutlich, dass die KKE die einzige richtige Analyse hatte und sich dementsprechend politisch konsequent verhalten hat. Warum hat Tsipras denn im Parlament den Vorschlag der Kommunisten abgelehnt, eine dritte Frage beim Referendum zuzulassen, nämlich die nach der Ablehnung sowohl des „Troikavorschlages“ als auch des der Syriza-Anel Regierung, der sich nur wenig vom ersten unterscheidet, und statt dessen für den Austritt aus der EU und dem Euro zu stimmen? Weil Syriza gar nicht vor hat das System in Frage zu stellen und immer wieder beteuert in der EU, im Euro und in der NATO bleiben zu wollen.

Wie sagte Lenin in „Was tun“? „Darum besteht unsere Aufgabe, die Aufgabe der Sozialdemokratie (heute der Kommunisten) im Kampf gegen die Spontaneität, sie besteht darin, die Arbeiterbewegung von dem spontanen Streben des Trade-Unionismus, sich unter die Fittiche der Bourgeoisie zu begeben, abzubringen und sie unter die Fittiche der revolutionären Sozialdemokratie (ebenso) zu bringen.“

Dass die KKE genau diesen Weg geht und nicht auf die phantastisch klingende Dritte-Weg-Theorie der Syriza eingeht, ist in höchstem Maße anerkennenswert. Ihr gehört unsere uneingeschränkte Solidarität und das hat unser Parteivorsitzender, Patrik Köbele zum Ausdruck gebracht. Danke, Patrik!

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Uneingeschränkte Solidarität", UZ vom 24. Juli 2015



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Herz.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]

    Das könnte Sie auch interessieren

    Unsere Zeit