Da wird mal wieder in unserem Namen gesprochen: „Kommunisten erachten bestimmte Kriege allerdings als notwendig – wenn sie dem gesellschaftlichen Fortschritt dienen.“ Dann sind also jene keine Kommunisten, die wie ich schon seit den Zeiten des KPD-Verbots unter der Losung kämpfen: „Nie wieder Krieg“. Wir haben also unsere Bündnisfreunde belogen? Schon Friedrich Engels schrieb, es „müssten die deutschen Sozialisten toll sein, wünschten sie den Krieg, bei dem sie alles auf eine Karte setzen“. Er hat den Charakter kommender Kriege – auch den Weltkrieg voraussehend – als beispiellos grausam und vernichtend geschildert, und er kannte die atomare Gefahr noch nicht, die heute jeden Krieg unbedingt unmöglich macht. Jeden Gedanken an einen Fortschritt durch Krieg wies er zurück. Entsprechend haben die Kommunisten und Sozialisten seinerzeit vor dem drohenden Krieg gewarnt und immer wieder gewarnt, bis er dann nicht etwa „ausbrach“, sondern von den Imperialistischen Mächten herbeigeführt wurde. Lenin hat vor dem Krieg ebenfalls gewarnt und dann 1917 als erstes Dekret das „Für den Frieden“ in alle Welt gesandt und auch einen nachteiligen Frieden angenommen, um die Revolution zu retten. Es galt 1914 die Losung, den Krieg – nachdem er dann vor allem von Deutschland aus geführt wurde – in einer Schwächesituation des kriegführenden Landes umzuwandeln und durch die an die Macht drängenden arbeitenden Massen zu beenden. Es gelang dies im russischen Reich, nicht in Deutschland.
Björn Blach bringt uns den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine als gerechten Krieg nahe, denn es lässt sich nicht „eindeutig ableiten, dass es sich bei Russland um ein imperialistisches Land handelt“. Ziemlich eindeutig hat den imperialistischen Charakter Russlands 2014 und 2015 unser Genosse Willi Gerns in den „Marxistischen Blättern“ nachgewiesen. Sowohl der Westen wie Russland führen den Krieg auf dem ukrainischen Boden und bis zum Ausbluten der ukrainischen Menschen zum Zwecke des eigenen Machtzuwachses und der kolonialen Unterdrückung der Ukraine.