Die Deutsche Bahn hat der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Tarifstreit die Übernahme des Tarifabschlusses für den öffentlichen Dienst der Länder vorgeschlagen. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler sagte, was für Tarifbeschäftigte und Beamtinnen und Beamte der Länder gut sei, könne für die rund 10.000 Kolleginnen und Kollegen im GDL-Geltungsbereich ja „nicht schlecht sein“. Seiler lobte, dass im öffentlichen Dienst Arbeitszeitverkürzung keine Rolle gespielt habe. Die GDL fordert die Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden.
Einen ähnlichen Vorstoß hatte die Deutsche Bahn im April während der Tarifverhandlungen mit der EVG versucht und die Übernahme des Abschlusses im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen vorgeschlagen. Die EVG hatte dies umgehend abgelehnt. „Die Frage, ob das, was für die 2,5 Millionen Beschäftigten im Öffentlichen Dienst gut ist, nicht auch für die Beschäftigten bei Bus und Bahn gut sein könne, stellt sich für uns überhaupt nicht. Wir haben bahnspezifische Forderungen aufgestellt“, sagte damals EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch.
Die GDL hatte nach Tarifverhandlungen in der vergangenen Woche von Donnerstag auf Freitag zu Streiks aufgerufen. Bis zum 7. Januar soll es nun keine Streiks geben. Die GDL lässt ihre Mitglieder gerade in einer Urabstimmung über unbefristete Streiks abstimmen.