Die Ausstellung wird am Freitag, 8. 9., um 18.15 Uhr eröffnet.
Am Samstag, 9. 9., um 12.30 Uhr lädt Mathias Meyers, der die Ausstellung konzipiert hat, zu einem Rundgang ein.
Im Zelt der Bezirksorganisationen Rheinland-Pfalz / Saarland auf dem Pressefest wird es eine bemerkenswerte Ausstellung mit Porträts und Biografien von Menschen zu sehen geben, die während der Herrschaft des deutschen Faschismus 1933 bis 1945 Widerstand leisteten. Auf unterschiedliche Weise stellten die Frauen und Männer sich damals gegen die Unterdrückung, Verfolgung und den Antisemitismus, der an die Macht gebrachten faschistischen Partei. Ab 1939 kämpften sie gegen den Krieg und die Besetzung der europäischen Länder durch die deutsche Wehrmacht. Sie riskierten ihr Leben für den Frieden und die Freiheit von faschistischer Unterdrückung.
Auf dem Pressefest werden 12 Frauenporträts und Biografien zu sehen sein. Sie sind Teil des Projekts „Trotz alledem!“, das insgesamt 80 Biografien umfasst und in bisher 11 Ausstellungen im Rhein-Main-Gebiet zu sehen waren. Hergestellt sind die mehrfarbigen Linoldrucke mit verlorener Form in der Werkstatt uah! von dem Mainzer Künstler Thilo Weckmüller. In Biografien von Mathias Meyers werden die Menschen mit ihrer jeweiligen Geschichte und ihrem Beitrag zum antifaschistischen Widerstand vorgestellt.
Die kurzen Biografien schildern die Lebenswege der Antifaschistinnen und die Motive für ihr mutiges Tun. Dabei ist z. B. Frida Lauinger, die Arbeiterin aus Mainz, die eine illegale Druckerei mehrfach vor der Razzia der Gestapo rettete und so die Herstellung illegaler kommunistischer Zeitungen noch bis Ende der 1930er Jahre sicherte, die Arbeiterin Juliana Salzmann aus Bad Kreuznach, die vor der drohenden Verhaftung mit ihrem Sohn nach Paris fliehen musste und dort die Résistance unterstützte oder die Frankfurter Sozialdemokratin Johanna Kirchner, die bis 1935 im Saarland und dann in Paris Fluchtwege für unzählige Verfolgte organisierte. Teil der Ausstellung wird auch die Geschichte und das Porträt unserer unvergessenen Genossin Ettie Gingold sein. Ihr Mut und unermüdlicher Einsatz im Befreiungskampf im besetzten Frankreich wird ebenso dargestellt wie ihr lebenslanger Einsatz für Frieden und Sozialismus. Auch von ihrer beeindruckenden Geschichte wird man mehr in der Ausstellung erfahren.
Gertrud Grünewald (1917 – 2015) gehörte der Gewerkschaftsjugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten in Frankfurt an, die vielfältige antifaschistische Aktivitäten entwickelte. Sie setzte sich mutig und mit Erfolg für die Freilassung ihres Freundes und Genossen Paul ein, der in Buchenwald inhaftiert war.
Hildegard Schäfer (1918 – 1995) verweigerte sich in der Rüstungsindustrie zu arbeiten. Daraufhin wurde sie als Kriegsgegnerin denunziert, verhaftet und in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. Hier war sie bis zur Befreiung durch dir Rote Armee Teil der Solidarität der gefangenen Frauen, durch die sie auch selbst überleben konnte.
Franziska Kessel (1906 – 1934) war die jüngste Abgeordnete des deutschen Reichstages in der Fraktion der KPD. Als Kämpferin für Frauenrechte und Instrukteurin für Gruppen der Roten Hilfe und des kommunistischen Jugendverbandes KJVD wurde sie verfolgt und verhaftet. Im Knast wurde sie schwer gefoltert und war dennoch nicht zum Verrat bereit.