In Gedenken an Berndt Koberstein, Tonio Pflaum und Jacinto Suárez

Treffen der Nicaragua-Solidarität in Leverkusen

Vom 18. bis 20. Oktober kommen in der Karl-Liebknecht-Schule der DKP in Leverkusen Unterstützerinnen und Unterstützer der Sandinistischen Revolution in Nicaragua aus Europa zusammen. Bislang zählt das “Comité Europeo de Solidaridad con la Revolución Popular Sandinista” (CES-RPS) mehr als 30 Anmeldungen vor allem aus Dänemark, Frankreich, Spanien, Katalonien, der Schweiz und aus Deutschland.

In den Hochzeiten der Solidarität mit der Sandinistischen Volksrevolution in Nicaragua konnten sich die “Compas” vor Solidaritäts-Brigaden, die anpacken wollten, kaum retten. Die Sympathie mit den Nachfahren Sandinos, die es 1979 geschafft hatten, den verhassten faschistischen Diktator Anastasio Somoza zu stürzen, war riesengroß. DKP und SDAJ schickten damals gemeinsam die “Brigade Carlos Fonseca” nach Nicaragua, die den Aufbau und die Einrichtung der Druckerei der Sandinistischen Jugend für ihre Zeitung “Los Muchachos” übernahm. Die SDAJ als Arbeiterjugendverband war sehr geschätzt, weil sie in der Lage war, spezifische Fachkräfte aus verschiedenen Gewerken zu entsenden.

Einer von ihnen war Berndt Koberstein aus Freiburg. Nach seiner Zeit in der “Brigade Carlos Fonseca” zog er in den Norden des Landes, um an einem Projekt der Stadt Freiburg mitzuarbeiten. Eine Wasserleitung wurde gebaut, um Wiwili, die Partnerstadt von Freiburg, mit Trinkwasser zu versorgen. Von diesem Arbeitseinsatz kam Berndt Koberstein nicht wieder zurück. Bei einem Überfall der von den USA finanzierten Contra, kam er 1986 in einem Hinterhalt mit fünf weiteren Genossen ums Leben.

Die Solidarität mit dem sandinistischen Nicaragua ist mit den Jahren stark abgeebbt, was dieses Land, das sich getraut hat, die BRD vor dem Internationalen Gerichtshof wegen Beihilfe zum Völkermord in Gaza anzuklagen, nicht verdient hat. Die konstante Diskreditierung der Regierung Nicaraguas durch die Massenmedien des “wertebasierten Westens” hat auch Spuren in der linken Solidaritätsbewegung hinterlassen. Konsequent antiimperialistische Kräfte, die sich durch Contra-Propaganda nicht beirren lassen, organisieren weiter die Solidarität mit diesem kleinen lateinamerikanischen Land, das zusammen mit Kuba und Venezuela das Herz der ALBA Staaten bildet.

Das “Comité Europeo de Solidaridad con la Revolución Popular Sandinista” hat 2022 in London und 2023 in Madrid zu Zusammenkünften eingeladen, um den Aktivitäten der Solidarität in Westeuropa neuen Schub zu geben und diese zu koordinieren. In diesem Jahr wird das Treffen in Deutschland, in der Karl-Liebknecht-Schule der DKP in Leverkusen stattfinden.Die Liste der internationalen Teilnehmenden ist lang, auch der irische Sänger und Songwriter Pól Mac Adaim ist dabei. Das Treffen wird in Gedenken an die von Contras ermordeten Internationalisten Berndt Koberstein und Tonio Pflaum und den 2020 verstorbenen Funktionär der FSLN Jacinto Suárez stattfinden.

Wer aus der BRD noch gerne mit dabei sein möchte, hat noch die Möglichkeit sich anzumelden: solidaridad.europea.rps@gmail.com

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Treffen der Nicaragua-Solidarität in Leverkusen", UZ vom 4. Oktober 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Tasse.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit