Im zweiten Anlauf soll es klappen. Für den 25. April hatte die DKP gemeinsam mit Friedensgruppen und anderen Organisationen wie dem Rotfuchs e. V. und dem Ostdeutschen Kuratorium von Verbänden ins sächsische Torgau mobilisiert. Am „Tag der Begegnung“ sollte es ein klares Signal geben: „Abrüsten statt Aufrüsten – Frieden mit Russland!“
Der Tag der Begegnung erinnert an den Händedruck sowjetischer und US-amerikanischer Soldaten am 25. April 1945 an der Elbe und ihr Versprechen „Nie wieder!“ Mit ihrem Zusammentreffen war der militärische Sieg über die Wehrmacht und damit die Befreiung vom Faschismus besiegelt.
In der Vorbereitung der Demonstration im April lief die Mobilisierung zum 75. Jahrestag des „Tags der Begegnung“ auch deshalb auf Hochtouren, weil das US-Manöver „Defender Europe 2020“ vor der Tür stand und damit eine massive Kriegsdrohung gegen Russland. Die US-Armee wollte zigtausende Soldaten samt Kriegsgerät durch Deutschland an die russische Grenze verlegen. Der deutsche Gastgeber stellte nicht nur die Infrastruktur, sondern wollte auch gern für den reibungslosen Ablauf garantieren.
Friedenskräfte vor allem im Osten des Landes wollten das nicht zulassen. Diverse Aktionen auch des zivilen Ungehorsams waren geplant. Der „Tag der Begegnung“ in Torgau war Teil des Protestkalenders gegen „Defender 2020“. Das US-Manöver wurde dann allerdings wegen der Corona-Pandemie stark reduziert, Truppentransporte im großen Maßstab entfielen. Abgesagt werden musste wegen der Pandemie auch die Friedensdemonstration. Stattdessen erinnerte die DKP Torgau am 25. April mit 25 Blumenschalen für alle Organisationen, die die Demonstration unterstützt hätten, an den Tag der Begegnung und ehrte die Sowjetsoldaten, die die Hauptlast an der Befreiung von Faschismus und Krieg getragen hatten.
Die Kriegsgefahr ist durch die Reduzierung von „Defender Europe 2020“ nicht geringer geworden. Im Gegenteil. Das US-Manöver soll nun jährlich stattfinden – im regelmäßigen Wechsel: „Defender Europe“ gegen Russland und „Defender Pacific“ gegen China. Zeitgleich setzen die USA auf die Modernisierung ihres Atomwaffenarsenals und Deutschland will im Rahmen der nuklearen Teilhabe die dazu passenden Trägerflugzeuge beschaffen. Im Falle des Falles soll die Bundeswehr die US-Bomben aus dem Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Büchel ausfliegen und abwerfen. Es gibt also keinen Grund, nachzulassen im Friedenskampf.
Die Friedensdemonstration in Torgau soll deshalb am 3. Oktober nachgeholt werden. Für Sonntag, den 13. September, lädt die DKP in Torgau alle Unterstützerinnen und Unterstützer der ursprünglichen Demonstration und weitere interessierte Gruppen und Initiativen zu einem Vorbereitungstreffen in ihren „Komm Treff“ ein, um über Planung und Mobilisierung zu beraten.
13. September, 10.30 Uhr, „Komm Treff“, Schlossstraße 14–16:
Vorbereitungstreffen für die Friedensdemo in Torgau am 3. Oktober, Kontakt: torgau@dkp.de