Mitglieder der Initiativen „Robin Wood“ und „Tesla stoppen“ haben letzte Woche ein Waldstück im brandenburgischen Grünheide besetzt. Sie errichteten in unmittelbarer Nähe des dort ansässigen Tesla-Werks mehrere Plattformen zwischen den Bäumen. Mit dieser Aktion wollen sie eine Waldrodung verhindern, die für die geplante Erweiterung des Tesla-Werks nötig wäre. Zuvor hatten sich bereits 76 Prozent der befragten Einwohner der Gemeinde Grünheide gegen die Erweiterung ausgesprochen. Das Votum ist für die Gemeindevertretung allerdings nicht bindend. Die Sorge der Aktivisten, dass der Wald trotz des ablehnenden Votums einer Mehrheit der lokalen Bevölkerung abgeholzt werden könnte, ist berechtigt. Tesla ist dafür bekannt, Fakten zu schaffen, auch wenn Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen sind.
Sowohl Tesla als auch Arne Christiani, Bürgermeister von Grünheide, signalisierten zudem, dass die Erweiterung für sie mit dem Bürgervotum keinesfalls vom Tisch ist. Zwar bedauerte Christiani gegenüber „rbb24 Inforadio“ das Ergebnis der Bürgerbefragung, kündigte aber gleichzeitig an, den Gemeindevertretern den Bebauungsplan in der jetzigen Form „so nicht mehr vorlegen“ zu wollen, wie der rbb meldete. Die Beratungen würden weitergehen.
Auch der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) bezeichnete das Abstimmungsergebnis als „wichtiges Votum“ und versuchte gleichzeitig, dieses lediglich als Ablehnung des bisher vorgelegten Erweiterungsplanes zu beschränken. Eine grundsätzliche Ablehnung der Werkserweiterung sieht er darin offenbar nicht.