Der Leiter des Tesla-Werks im brandenburgischen Grünheide, André Thierig, hat die Forderung nach Tarifverhandlungen kategorisch abgelehnt. Gegenüber dpa sagte Thierig: „Wir konzentrieren uns auf uns selbst, um schnell und ohne unnötige Eskalation zu Lösungen für unsere Mitarbeiter zu kommen und damit deutlich schnellere Anpassungen zu realisieren.“
Tesla gehört neben Amazon zu den Konzernen, die ihre Profitinteressen ohne jegliche Mitbestimmung durchsetzen wollen und Gewerkschaften aktiv bekämpfen. Es gibt zwar einen Betriebsrat im Tesla-Werk Grünheide, in dem bisher jedoch eine kapitalhörige Mehrheit besteht. Betriebsratschefin Michaela Schmitz wendete sich entsprechend gegen die Forderung der IG Metall, einen Tarifvertrag bei Tesla zu verhandeln. Die „Geschwindigkeit“ bei Tesla gehe verloren, „wenn wir von außen beeinflusst werden“, wird Schmitz von dpa zitiert.
Die IG Metall dagegen zeigt sich zuversichtlich, dass es bei Tesla einen Tarifvertrag geben wird: „Wie schnell das gehen wird, entscheiden allein die Kolleginnen und Kollegen im Betrieb“, so IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze. Er warf Tesla vor, die Sicherheit und den Schutz der Gesundheit der Beschäftigten zu gefährden. Unter anderem der „Stern“ hatte im September letzten Jahres Recherchen öffentlich gemacht, die zeigen, wie katastrophal die Zustände im Tesla-Werk sind.
Tesla beschäftigt in Grünheide derzeit rund 11.500 Arbeiterinnen und Arbeiter, die nach eigenen Angaben mehr als 250.000 Elektrofahrzeuge im Jahr produzieren. Das Werk soll weiter ausgebaut werden.