Am Samstag haben in Deutschland und Österreich bei einem Aktionstag des ZeroCovid mehrere tausend Menschen für einen Wirtschafts-Shutdown zur Pandemiebekämpfung demonstriert.
In Leipzig versammelten sich 500 Menschen zu einer Fahrradedemonstration. In Berlin fanden drei Kundgebungen mit insgesamt 300 Teilnehmer:innen statt, unter anderem vor der Charité und dem Verband der Automobilindustrie. In Hannover versammelten sich bei einer Kundgebung am Nachmittag und einer abendlichen Demo etwa 350 Menschen. In Hamburg nahmen 150 Menschen an einer Kundgebung teil. In den übrigen Städten variierte die Teilnehmerzahl zwischen 15 und 120 Teilnehmer:innen. An der abendlichen Online-Demonstrationen nahmen 700 Menschen Teil.
Die #ZeroCovid Initiative zeigte sich sehr zufrieden mit dem Aktionstag: „Unsere Erwartungen wurden übertroffen“, sagte eine Sprecherin der Initiative. „Die vielen Kundgebungen und die rege Teilnahme zeigt, wie unzufrieden die Menschen mit der Pandemiepolitik der Bundesregierung sind. Anstatt eines halbgaren Dauerlockdowns, brauchen wir einen kurzen, harten Shutdown, der die Wirtschaft miteinschließt“. Auch in vielen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas und auch in Japan und Libanon gab es aktive Beteiligung am internationalen Aktionstag.
Für die nächsten Wochen hat #ZeroCovid weitere Proteste angekündigt. Diese richten sich auch gegen die geplante verschärfte Ausgangssperre. „Die angekündigte bundeseinheitliche Ausgangssperre ist eine Geste der Verzweiflung. Anstatt die Wirtschaft zu irgendetwas zu verpflichten, soll nun das Privatleben in absurdem Ausmaß eingeschränkt werden“, sagt dazu Samuel Decker von der #ZeroCovid Initiative. „Das Virus geht nicht nachts spazieren, sondern sitzt morgens in den überfüllten U-Bahnen“, so Decker weiter.
Zentrale Forderung des Aktionstag war die Einführung eines dreiwöchigen bezahlten Corona-Sonderurlaubs für alle nicht-lebensnotwendigen Wirtschaftsbereiche. Durch ein kontrolliertes Herunterfahren nicht-lebensnotwendiger Wirtschaftsbereiche soll der R-Wert massiv gesenkt und die Infektionsdynamik gebrochen werden. „Wir müssen endlich an den Infektionsort Arbeitsplatz ran“, sagt dazu Elisa Aseva von ZeroCovid. „Ausgangssperren sind ein wenig zielführendes Instrument und noch dazu ein extremer Eingriff ins Privatleben – ein zeitlich begrenzter Shutdown für die Wirtschaft wäre dagegen viel effektiver“, so Aseva weiter.