ver.di hat den Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) vor der zweiten Verhandlungsrunde aufgefordert, für die Beschäftigten in deutschen Seehäfen ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Die Tarifverhandlungen wurden am 5. und 6. Juni (nach Redaktionsschluss) in Wilhelmshaven fortgeführt. In der ersten Runde am 14. Mai hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt.
Der ZDS habe bisher „nur auf ihre eigene schwierige wirtschaftliche Lage und die Konkurrenz zu ausländischen Häfen verwiesen“ und den „Beschäftigten keine Wertschätzung entgegengebracht“, kritisiert ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. Sie wies darauf hin, dass Wettbewerbsdruck und Bilanzprobleme nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden dürften.
Ulbrich kündigte weitere Aktionen an für den Fall, dass der ZDS kein verhandlungsfähiges Angebot vorlege. Bereits zum Verhandlungsauftakt vor der ersten Verhandlungsrunde hatten Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter in Bremerhaven für ihre Forderungen demonstriert. Sie fordern eine Erhöhung der Stundenlöhne um 3 Euro und eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge. Davon sollen insbesondere die unteren Lohngruppen profitieren.