Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie

Die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie sind gestartet. Die IG Metall nutzte den ersten Verhandlungstermin, um die Forderung nach einer Lohnerhöhung von 8,5 Prozent und einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich zu begründen.

Die beiden Verhandlungsführer der IG Metall – Knut Giesler für die nordwestdeutsche Stahlindustrie und Dirk Schulze für die ostdeutsche Stahlindustrie – wiesen darauf hin, dass die hohe Inflation den Beschäftigten ein „großes Loch in den Geldbeutel gefressen“ habe. Die IG Metall habe in der Corona-Zeit und danach „verantwortungsvolle Tarifpolitik“ betrieben, also auf Lohn verzichtet. Nun sei es an der Zeit, dass die Arbeitgeber „Verantwortung“ zeigten.

Die Kapitalseite bot 3,1 Prozent für 15 Monate an (2,48 Prozent umgerechnet auf 12 Monate). Dies wiesen die Verhandlungsführer der IG Metall als völlig unzureichend zurück.

Giesler und Schulze zeigten sich zudem verärgert, dass die Kapitalseite eine Arbeitszeitverkürzung mit Verweis auf den Fachkräfteengpass zurückgewiesen habe. „Die Unternehmen haben sich die aktuelle Situation selbst eingebrockt“, kritisiert Giesler. „Sie haben in den letzten drei Jahren bundesweit 7.000 Stellen abgebaut.“

Für den 23. November ist die zweite Verhandlungsrunde angesetzt. Am 30. November um 24 Uhr endet die Friedenspflicht, im Anschluss werden Warnstreiks erwartet. Ausgenommen ist die saarländische Stahlindustrie. Hier gelten eigene Tarifverträge mit anderen Laufzeiten.

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"Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie", UZ vom 17. November 2023



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