Sechs Prozent mehr Entgelt und Anspruch auf Arbeitszeitreduzierung

Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie

Von IGM

Der Vorstand der IG Metall hat am vergangenen Dienstag seine Forderungsempfehlung für die anstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie mit ihren 3,9 Millionen Beschäftigten beschlossen. Er empfiehlt den regionalen Tarifkommissionen der IG Metall, über eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von sechs Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten zu diskutieren und zu beschließen. Außerdem schlägt er vor, einen individuellen Anspruch auf Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für einen Zeitraum von bis zu 24 Monaten zu fordern.

„Neben deutlichen Einkommensverbesserungen angesichts einer wirtschaftlich hervorragenden Lage wollen wir das Zukunftsthema Arbeitszeit tariflich anpacken. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit in den Betrieben darf nicht weiter einseitig zu Lasten der Beschäftigten gehen, sie muss ihnen auch nutzen. Die Beschäftigten wollen selbstbestimmte Arbeitszeiten, die zu ihrem Leben passen, und wir wollen einen Anspruch darauf durchsetzen“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am vergangenen Dienstag in Frankfurt.

Ihre Forderungsempfehlung zur Erhöhung der Entgelte um sechs Prozent begründet die IG Metall mit der guten wirtschaftlichen Verfassung der Branche. Die Erträge seien hoch und alle Prognosen stünden weiterhin auf Wachstum, betonte Hofmann. Die IG Metall geht dabei von der mittelfristigen Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von zwei Prozent und einer zu erwartenden mittelfristigen gesamtwirtschaftlichen Trendproduktivitätssteigerung von bis zu 1,5 Prozent aus. Darüber hinaus müssten die Beschäftigten an der hervorragenden wirtschaftlichen Entwicklung in der Branche angemessen beteiligt werden, sagte Hofmann.

Die Forderungsempfehlung des IG-Metall-Vorstands zur Arbeitszeit sieht vor, dass die Beschäftigten ihre regelmäßige Arbeitszeit künftig ohne Begründungszwang für zwei Jahre auf bis zu 28 Stunden in der Woche reduzieren können. Danach bestehe der Anspruch, auf die ursprüngliche Arbeitszeit zurückzukehren, erläuterte Hofmann. Dies solle für alle Tarifgebiete in West- und Ostdeutschland gelten.

Für Beschäftigte in Schichtarbeit oder anderen gesundheitlich belastenden Arbeitszeitmodellen, die ihre Wahloption nutzen und ihre Arbeitszeit um mindestens fünf Tage im Jahr verkürzen, soll es nach der Empfehlung des Vorstandes der IG Metall ebenfalls einen Entgeltzuschuss geben.

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"Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie", UZ vom 13. Oktober 2017



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