Die IG Metall wird mit einer Forderung von 8 Prozent mehr Lohn in die Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie gehen. Das haben die regionalen Tarifkommissionen in der letzten Woche beschlossen. Bei den Beratungen habe es auch deutlich höhere Forderungen gegeben, schreibt die IG Metall in einer Pressemitteilung. Letztlich blieben die Tarifkommissionen aber innerhalb der Empfehlung des IG-Metall-Vorstands, die bei 7 bis 8 Prozent lag.
Den Metallerinnen und Metallern in den Tarifkommissionen sei bewusst, dass sie die „kriegsbedingte Extrem-inflation nicht durch Tarifpolitik allein auffangen“ könnten, so die IG Metall. Neben der Metall-Tarifrunde wirbt die IG Metall für ihre Kampagne „Krisengewinne abschöpfen – Kosten deckeln!“.
Die Kapitalisten der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie kritisierten die Tarifforderung der IG Metall als „hartnäckige Realitätsverweigerung“. Angesichts von Lieferengpässen, Preissteigerungen und ungewissen Aussichten würden auch hohe Auftragsbestände nicht helfen. Einen zusätzlichen Schub bei den Personalkosten könnten sich die Kapitalisten – trotz hoher Profite – nicht leisten, sagte sinngemäß der Südwestmetall-Vorsitzende Joachim Schulz. Zwar könne er nachvollziehen, warum die Beschäftigten mehr Geld wollen. Eine flächendeckende Tariferhöhung von 8 Prozent stehe jedoch „außerhalb aller Möglichkeiten“.
Am 11. Juli wird der IG-Metall-Vorstand nun die Forderungen der regionalen Tarifkommissionen bündeln und eine gemeinsame Forderung verabschieden. Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie starten Mitte September, ab dem 28. Oktober sind Warnstreiks möglich.