Nazis wollen in Goslar marschieren

Tag ohne Zukunft

Von Oliver Turk

Ein Jubiläum der etwas anderen Art findet zum zehnten Mal am 2. Juni statt. Der sogenannte „Tag der deutschen Zukunft – Unser Signal gegen Überfremdung“ in Goslar wird von den maßgeblich militanten Neonazis aus Norddeutschland getragen. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen des rechtsextremen Spektrums versucht der sogenannte „Tag der deutschen Zukunft“ keineswegs, bürgerlich zu wirken. Militantes Auftreten der Teilnehmenden, schwarz-weiß-rote Reichsflaggen und einschlägige Redebeiträge zeigen den neonazistischen Charakter der Veranstaltung sehr deutlich. Mit dem unverhohlen rassistischen Slogan „Tag der deutschen Zukunft – Unser Signal gegen Überfremdung“ versucht die extreme Rechte einen vermeintlichen „Volkstod“ herbeizuphantasieren und damit an gesellschaftlich vorhandenen Rassismus anzuknüpfen.

Der „Tag der deutschen Zukunft“ wurde 2009 aus dem Kreis norddeutscher Neonazis um Dieter Riefling ins Leben gerufen. Der 49-jährige Niedersachse, der schon mehrfach wegen gefährlicher Körperverletzung vorbestraft ist und bereits wegen Volksverhetzung im Gefängnis war, versteht sich als „freier Aktivist“, der ohne eine feste Bindung an eine Vereinigung oder Partei im rechten Spektrum agiert. In einem Interview mit dem rechtsextremen Radiosender FSN begründete er seine Überparteilichkeit am 22. Mai 2017 mit folgenden Worten: „Wie heißt es immer so schön: Meine Partei ist seit 1945 verboten.“ Der Aufmarsch militanter Neonazis erfährt in Goslar seine zehnte Auflage, in den letzten Jahren in Karlsruhe und Dortmund haben 500 bis 1000 Nazis teilgenommen. Mit rassistischer Stimmungsmache und neonazistischer Propaganda wird gegen Migrantinnen und Migranten und gegen Andersdenkende gehetzt.

Das Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus stellt sich den Nazis in den Weg! Auch die radikale Linke hat eine bundesweite Gegenkampagne gestartet. Gemeinsam und solidarisch wird versucht, dem Naziaufmarsch keinen Raum in Goslar oder anderswo zu gegeben.

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"Tag ohne Zukunft", UZ vom 11. Mai 2018



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