Die Rede von Xi Jinping benennt anerkennenswerter Weise die in China noch im umfangreichen Maße bestehenden Armutsprobleme, insbesondere in agrarisch geprägten Regionen. Er ruft zwar dazu auf, dass von der KP Chinas Anstrengungen unternommen werden und Kader vor Ort sich darum kümmern sollten, die Armut als gesellschaftliches Problem weiter zurückzudrängen. Aber mich bedrückt persönlich, dass neben dieser noch weit verbreiteten Armut im Lande eine Klasse von Reichen und Superreichen sich entwickelt hat (die zweithöchste Anzahl von Milliardären im Weltmaßstab!) und eine gigantische Wirtschaftsleistung des Landes.
Dieser Widerspruch zeigt doch, dass sich in China die Kommunistische Partei immer mehr von der Kapitalistenklasse in die Defensive treiben lässt. Daraus muss man leider auch den Schluss ziehen, dass die offizielle Erklärung der Regierung, China befinde sich im „Anfangsstadium des Sozialismus“, de facto gefährdet ist. Eine für die sozialistisch orientierten politischen Kräfte in der heutigen Welt ernüchternde Tatsache!