Sturmgeschütz

„Der Kanzler besucht das Baltikum, und alles an diesem Tag schreit: Zeitenwende!“, freut sich das selbsternannte „Sturmgeschütz der Demokratie“ am Abend des 6. Mai. Christoph Hickmann, Leiter des Hauptstadtbüros des „Spiegel“, durfte mitreisen. Sein, nun ja, „Bericht“ liest sich, als habe die PR-Abteilung der NATO einen übermotivierten Praktikanten nach Pabrade und Riga geschickt. Hickmann weiß um den Kontext der Reise des Bundeskanzlers: Quadriga nämlich, „das größte NATO-Manöver seit dem Ende des Kalten Krieges. Mehr Zeitenwende geht kaum.“ Hickmann hat einst Wehrdienst geleistet, bei der Marine. Er kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus: „Es knallt und blitzt und qualmt ganz ordentlich.“ Und das, obwohl gar keine „richtigen Panzer“ zum Einsatz kamen, nur „kleine gepanzerte Kettenfahrzeuge“! 79 Jahre nach der Befreiung Deutschlands vom Faschismus sind die Sturmgeschütze wieder gen Russland gedreht. Bald rollen endlich wieder richtige Panzer Richtung Moskau. „Der Spiegel“ will in vorderster Front stehen – und macht sich schon mal zum „Stürmer“.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Sturmgeschütz", UZ vom 10. Mai 2024



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Herz.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit