Der Artikel widerlegt die Argumente zu neoliberalen Forderungen bezüglich angeblich vorgetäuschten Krankenständen sehr gelungen. Und dabei beachtet er noch nicht einmal die andere Seite der Medaille: Die gelben Zettel sind häufig auch einfach ein Mittel, um den erhöhten Stress der Menschen heutzutage zu bewältigen. Trotz immer größerer Produktivkräfte hängt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit seit Jahrzehnten auf der 40-Stunden-Marke. Im Sozial-, Service- oder Bildungssektor liegt sie durch erwartete Überstunden sogar noch höher. Die Reallöhne fallen und Investitionen zur öffentlichen Freizeitgestaltung fehlen seit fast der gleichen Zeit. Von uns wird immer mehr gefordert und anstatt hierfür einen angemessenen Ausgleich zu bekommen, erhalten die meisten nur Zukunftsängste, durch krisenbedingte Entlassungen, steigende finanzielle Belastungen und militärische Provokationen gegen angebliche „Feindstaaten“ mit der damit einhergehenden Hochrüstung. Wen wundert’s, wenn man deshalb „blau macht“? Statt der im Artikel behandelten neoliberalen Scheinlösungen bedarf es wirklicher Ansätze. Und diese können nur in einer massiven Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohn- und Personalausgleich liegen.
Stress macht krank
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"Stress macht krank", UZ vom 31. Januar 2025
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