Konzernleitung will Aufmüpfige loswerden

Streikende passen nicht ins Profil

Von lmö

Bei Ameos in Osnabrück und Hildesheim ging der Streik in die 6. Woche. Die Ameos-Leitung reagiert nun mit Kündigungen oder bot Beschäftigten in Gesprächen an, „freiwillig zu gehen“.

Der Schweizer Klinikkonzern hatte im Jahr 2007 die Landeskrankenhäuser Osnabrück und Hildesheim vom Land Niedersachsen übernommen und befindet sich seitdem in einem anhaltenden Konflikt mit den Beschäftigten.

Zu den Kündigungen sagte die ver.di-Streikführerin in Hildesheim, Christine Meier: „So etwas haben wir bisher nur bei Damp/Helios erlebt, wo mitten im Arbeitskampf Massenkündigungen gegen Streikende ausgesprochen worden sind.“ Bei Ameos würden nun willkürlich Kolleginnen und Kollegen herausgesucht.

Den KollegInnen werde vorgeworfen, sie hätten Äußerungen getätigt, die nicht in das Profil des Ameos-Konzerns passten. Sie hätten u. a. behauptet, dass genug Geld da wäre im Konzern, um gerechte und angemessene Lohnerhöhungen zu zahlen.

ver.di empfielt allen Ameos-Beschäftigten, niemals ohne Betriebsrat in Personalgespräche zu gehen und nichts zu unterschreiben, auch wenn Druck auf sie ausgeübt werde. Außerdem wird den Kollegen empfohlen, zu Vorwürfen keine Stellung zu nehmen und sich nicht provozieren zu lassen. ver.di weist in einem Tarifinfo an die Beschäftigten darauf hin, dass die ausgesprochenen Kündigungen rechtsunwirksam seien, „da die Mitbestimmung des Betriebsrates (vorherige Anhörung) nicht eingehalten wurde“.

ver.di fordert die Übernahme der Tarifergebnisse des öffentlichen Dienstes für die Ameos-Beschäftigten, eine Verlängerung des Kündigungsschutzes sowie die Begrenzung von Leiharbeit und Werkverträgen.

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"Streikende passen nicht ins Profil", UZ vom 1. Juli 2016



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