Über die Telegramgruppen #tvn2020 und #verdiOfficialBot tickern laufend neue Aktionsfotos und Berichte über die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst und beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). „Die Arbeitgeber haben mit ihrem respektlosen Angebot den Tarifkonflikt weiter eskaliert. Wir antworten mit einer Welle weiterer Streiks und Aktionen im ganzen Land. (…) Gemeinsam zeigen wir den Arbeitgebern: Jetzt seid ihr dran!“, lautete die Botschaft für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes am Dienstag. Im Vorfeld der am gestrigen Donnerstag angelaufenen 3. Verhandlungsrunde machten Kolleginnen und Kollegen aus Krankenhäusern, Kitas und Reinigungsbetrieben online, auf Straßen und Plätzen mit „300 Aktionen an drei Tagen“ noch einmal klar, dass das 1-Prozent-Angebot der Arbeitgeber und die dreijährige Laufzeit keine Verhandlungsbasis sind. Die Kolleginnen und Kollegen im ÖPNV können unterdessen nicht über ein schlechtes Angebot klagen. Ihre Forderung nach einem bundesweiten Tarifvertrag, zum Beispiel mit einheitlicher Urlaubsregelung, wird bislang schlicht ignoriert.
Während Milliarden in die Rettung von Konzernen und in Rüstungsprojekte fließen, sollen die Corona-Heldinnen und -Helden verzichten und die Krisenlasten zahlen. Angesichts steigender Corona-Fälle sollen sie zwar vielfach ungeschützt und ungetestet arbeiten, damit der Laden läuft, aber bitte nicht streiken. Die Wut über diese Ignoranz der Arbeitgeber ist groß. Insbesondere in den Krankenhäusern, in denen die Kolleginnen und Kollegen besonders gefährdet sind und dennoch für das Patientenwohl oft bis zum Umfallen arbeiten, führt das zu größerer Organisiertheit und Kampfbereitschaft. Es gibt keinen Grund einzuknicken. Die Kolleginnen und Kollegen sind streikbereit. Dafür gebührt ihnen kein Klatschen vom Balkon, sondern aktive Solidarität der Bevölkerung.