Ich möchte vom Kampf am Aachener Uniklinikum berichten beziehungsweise wie DKP und SDAJ den Kampf begleitet und unterstützt haben.
Ich habe ab Ende Januar an den stadtweiten Videokonferenzen von ver.di für den TVE in Aachen teilgenommen. In diesen berichteten die Kolleginnen und Kollegen von ihrer Situation. Ich habe schon einiges erlebt, da ich selber im Bereich Pflege arbeite, aber diese Berichte haben bei mir eine Gänsehaut erzeugt.
So haben wir schon Ende Februar 2022 von der Gruppe Aachen eine Soli-Erklärung an den Personalrat des Klinikums und zu ver.di geschickt. Gleiches konnte ich in meinem Betriebsrat erreichen. Wir haben die Erklärungen an Personalrat und Gewerkschaft geschickt, weil in der Personalvertretung des Klinikums nur eine Minderheit Mitglied der Gewerkschaft sind. Das hatte Wirkung und wir haben gute Rückmeldungen bekommen.
Durch die Soli-Erklärungen wurde ich von ver.di angesprochen, ob ich als Unterstützerin und Betriebsratsmitglied auf der ersten Kundgebung vor dem Klinikum im Frühjahr 2022 sprechen würde. Zumindest die ver.di-Sekretäre im Fachbereich C wissen, dass ich Kommunistin bin.
Natürlich habe ich gesprochen und das ist richtig gut angekommen. Das habe ich daran gemerkt, dass die Flyer, die ich am Ende der Veranstaltung verteilt habe, alle genommen wurden. Diese Flyer waren die Unterstützungsinfos von DKP und SDAJ.
Bei den folgenden Kundgebungen, Streiks und Aktionen gelang es uns, immer präsent zu sein. Wir waren mehrmals bei den Streikzelten und haben uns immer wieder blicken lassen. Wir sind mit nach Oberhausen und Köln zur Unterstützung der Tarifkämpfe gefahren. Und natürlich waren wir in Düsseldorf bei der Demo am 7. Mai 2022. Das haben die Kolleginnen und Kollegen bemerkt.
Dadurch, dass ver.di im Klinikum nicht gut verankert war, war die Auseinandersetzung schwierig. Die Streikenden mussten etwa, wenn sie zur Toilette wollten, ihre ver.di-Warnweste ausziehen, um in der Klinik auf die Toilette gehen zu können. Besonders schwer wurde es den Azubis gemacht. Denen wurde gedroht, dass sie ihre Ausbildung gefährden, weil sie nicht die erforderliche Stundenzahl für die Prüfung hätten. Auch die Verhandlungen für die Notdienstpläne im Streik wurden vom Vorstand des Klinikums sehr lange verweigert. Das belastet die Kolleginnen und Kollegen. Denn Streik macht am Anfang Spaß, aber nach 77 Tagen wird es sehr anstrengend.
Als Ergebnis gibt es jetzt eine ver.di-Betriebsgruppe, drei Kolleginnen aus dem Klinikum engagieren sich in ver.di-Gremien. Zur Auswertung in der DKP hatten wir eine Kollegin aus dem Klinikum eingeladen. Die hat uns gute Rückmeldungen gegeben.
Diese und viele ähnliche Erfahrungen müssen wir teilen und diskutieren. Damit wir beim Wirken in der Klasse besser werden.