Um mehr Druck auf den „Lohnfindungsprozess“ zu machen, streikten die Amazon-Beschäftigten am Standort Bad Hersfeld Ende letzter Woche. Der US-Konzern wendet ein eigenes Vergütungssystem an und lehnt es ab, mit Gewerkschaften zu verhandeln.
Bei Betriebsversammlungen hatte die Geschäftsführung verkündet, dass bis Ende August ein einseitiger Lohnfindungsprozess stattfinde. Laut Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke habe ein Kollege es dabei auf den Punkt gebracht: „Wenn Amazon für die Prime-Kunden die Mitgliedschaft um 28 Prozent teurer macht und dies mit steigenden Kosten begründet, dann haben wir diese steigenden Kosten auch und wollen einen Ausgleich dafür.“
Wie eine mögliche Lohnerhöhung aussieht und ab wann diese gelten soll, ist zurzeit offen. ver.di fordert seit Jahren für den Standort Bad Hersfeld die Bezahlung nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels Hessen oder auch Verhandlungen über einen unternehmenseigenen Tarifvertrag.