Seit dem 10. Mai streikten die Kolleginnen und Kollegen bei Hiro Lift in Bielefeld für einen Tarifvertrag. Nachdem der Betriebsrat am vergangenen Montag dieser Woche über den Verkauf des Betriebes vom neuen Geschäftsführer Thomas Kaiser informiert wurde, hat ein erstes Gespräch mit der IG Metall stattgefunden.
Oguz Önal von der IG Metall Bielefeld begrüßte die Kontaktaufnahme. Die alte Geschäftsführung hatte Gespräche mit der Gewerkschaft verweigert. Önal sagte nach dem Gespräch am Montag: „Wir haben uns darauf verständigt, dass wir am 12. Juni erste Tarifverhandlungen über eine Entgelterhöhung beginnen werden, weitere Themen sollen später folgen. Nach Rücksprache mit dem Vorstand der IG Metall und unseren Mitgliedern haben wir gemeinsam entschieden, den Streik ab morgen zunächst auszusetzen.“
Seit 2,5 Jahren will die IG Metall Verhandlungen über einen Tarifvertrag führen. Nun zeigt sich die Gewerkschaft zuversichtlich, dass die neuen Inhaber eine andere Herangehensweise als ihre Vorgänger pflegen.
Der Streik wurde in den vergangenen Wochen von zahlreichen Solidaritätsbesuchen von Bürgerinnen und Bürgern sowie Beschäftigten aus anderen Bielefelder Betrieben begleitet. Die Kolleginnen und Kollegen erhielten große Unterstützung, so solidarisierten sich die Arminia-Ultras beim letzten Heimspiel der Bielefelder Bundesligamannschaft auf der Alm mit den Streikenden.
„Ein Tarifvertrag ist nichts, worum man betteln muss“, sagt Hans-Jürgen Urban, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, bei einem Besuch der Streikenden. Er war aus Frankfurt nach Bielefeld gereist und machte den Beschäftigten Mut, ihren Kampf fortzusetzen. „Ein Tarifvertrag ist ein verbrieftes Recht.“