Stiftung ethecon verlieh Awards 2014/15

Stoppt Völkermord im Sudan

Von Ethecon/UZ

Der Internationale ethecon Blue Planet Award und der Black Planet Award 2014/2015 sind verliehen, ein erfolgreiche Stiftungstagung 2015 ist im Berliner Pfefferwerk zu Ende gegangen.

Das Tagungsthema „Stoppt Frontex, bekämpft Fluchtursachen, nicht die Flüchtlinge!“ leitete die Pro Asyl Vertreterin Judith Kopp mit einer überzeugenden Rede ein: „Der Grenz,schutz‘agentur Frontex geht es v. a. darum, die Menschen außerhalb der Grenzen Europas festzusetzen“. Sie sprach auch mit der Stimme vieler der knapp 60 Mio. derzeit weltweit auf der Flucht befindlichen Menschen: „Wir kommen zu Euch, weil Ihr unsere Länder zerstört.“

Einen großen Eindruck hinterließ die Schmährede des indischen Arztes Dr. Mali Muttana Mallapi, mit der er die Verleihung des Internationalen ethecon Black Planet Awards an die Vorstände Andrew Liveris und James M. Ringler sowie die GroßaktionärInnen des US-Chemie-Konzerns Dow Chemical begründete. Er nannte die zehn weltweit größten „Verfehlungen“ des Konzerns, für den die Vorstände und GroßaktionärInnen verantwortlich sind: „Dow wird der ‚König des Dioxins’ genannt u. a. wegen der Produktion von Agent Orange und vieler ultra-gefährlicher Pestizide.“ Weiterhin ging er u. a. auf Dows Rolle in der Leitung der Rocky Flats Anlage ein, wo die USA in den 50ern Atomwaffen zu produzieren begann, wo die Napalm-Produktion und die Herstellung minderwertiger Silikon-Implantante beheimatet sind. Besonderen Raum nahm die Katastrophe von Bhopal/Indien (1984) ein; der Konzern weigert sich bis heute die Verantwortung für die Toten und Verletzten sowie die Verseuchung großflächiger Gebiete zu übernehmen und angemessen zu entschädigen bzw. zu sanieren. Ethecon-Gründungsstifter Axel Köhler-Schnura: „Wir haben die Preisträger des Schmähpreises nicht eingeladen, wir werden ihnen die Preistrophäe persönlich überbringen.“

Sehr nachdenklich stimmte die Rede des Preisträgers des Internationalen ethecon Blue Planet Awards 2014/15 Tomo Križnar, Filmemacher und Journalist aus Slowenien. Die Laudatio für den Friedens- und Menschenrechtsaktivisten, der sich u. a. seit vielen Jahrzehnten unter Einsatz seines Lebens im Sudan zwischen den Fronten des tobenden Krieges für die dort indigenen Völker, z. B. die Nuba, stark macht, hielt der Sudan-Experte von Amnesty International, Alfred Buss.

Ergreifend war der Appell Tomo Križnars, die Nuba gegen die militärischen Übergriffe des Al-Bashir-Regimes durch ein Protektorat sowie den Einsatz von zivilen Überwachungsdrohnen zu schützen. Mit der Überreichung des Preises schenkte eine ethecon-Zustifterin dem Preisträger dreihundert Foto-Booklets „Menschen im Sudan“. Für die BesucherInnen des Festaktes signierte Tomo Križnar diesen Bildband sowie einen Fotokalender zum Thema.

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"Stoppt Völkermord im Sudan", UZ vom 27. November 2015



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