Die Bulgaren werden an diesem Sonntag in einer Stichwahl über den neuen Präsidenten ihres Landes entscheiden. Dabei treten der Kandidat der oppositionellen Sozialisten, Rumen Radew, und die Bewerberin der bürgerlichen Regierungspartei GERB, Parlamentspräsidentin Zezka Zatschewa, gegeneinander an. Regierungschef Boiko Borissow machte die Zukunft des Mitte-Rechts-Kabinetts in Sofia vom Ergebnis der Kandidatin seiner Partei, Zatschewa, bei der Stichwahl abhängig.
Der parteilose ehemalige General der Luftstreitkräfte Radew erhielt nach den am Montag veröffentlichten amtlichen Zwischenergebnissen der ersten Wahlrunde 25,7 Prozent der Stimmen. Die Juristin Zatschewa kam mit 22 Prozent auf den zweiten Platz. Die Zwischenergebnisse basieren auf der Auszählung von 95,27 Prozent der Stimmen.
Insgesamt bewarben sich 21 Kandidaten um die Nachfolge des pro-westlichen Amtsinhabers Rossen Plewneliew. Dieser hatte auf eine neue Bewerbung verzichtet.
Bei einem zeitgleich abgehaltenen Referendum stimmten am Sonntag nach Zwischenergebnissen 71,92 Prozent für die Einführung eines Mehrheitswahlrechts. 61,83 Prozent befürworteten eine strengere Wahlpflicht, 72,16 Prozent stimmten für eine drastische Verringerung der staatlichen Subventionen für die Parteien.