aus der Rede Patrik Köbeles auf der Veranstaltung der DKP während der Rosa-Luxemburg-Konferenz

Stellt euch mal vor, die Zeiten würden sich ändern …

… Die Beherrschten würden nicht mehr so wollen, wie die Herrschenden, die deutsche Arbeiterbewegung hätte sich von der Standortlogik verabschiedet, proletarischen Internationalismus neu gelernt. Migranten, Flüchtlinge, Hiesige hätten sich zusammengetan, um die letzten Überreste der AfD zum Teufel zu jagen – hunderttausende wären auf den Straßen, um die Enteignung der Profiteure von Krieg, Flucht und Armut zu fordern, der DGB und seine Einzelgewerkschaften rufen zum Generalstreik gegen Rüstungsausgaben für Rüstungskonversion auf. (…)

Wenn die Exportwalze des deutschen Imperialismus EU und Euro weitere zehn Jahre so nutzen kann, dann erleben die Völker der EU, was das Volk Griechenlands heute schon erlebt, einen Rückfall in die Barbarei.

Wenn weitere zehn Jahre in unseren armen Stadtteilen ein Drittel, die Hälfte, ja manchmal 70 Prozent der Kinder in Armut aufwachsen, dann ist das ein Verbrechen, dann ist das Barbarei.

Und, wenn wir zulassen, dass in so einer Situation die kommunistische Partei schwächer und schwächer wird, dann versagen wir. (…)

Die kommunistische Partei ist Teil der Linken und sie ist notwendig, um die Erkenntnis zu verbreiten, dass der bürgerliche Staat ein Instrument der Klassenherrschaft ist. Daran ändert eine SPD-Regierung so wenig wie eine SPD-Grüne-Linkspartei-Regierung. Nicht um die Stärkung der Kommunistischen Partei zu kämpfen – unverantwortlich gegenüber der gesamten Linken dieses Landes. (…).

Ja, wir wissen, dass wir viel zu klein sind, wir wissen auch, dass wir viel jünger werden müssen, aber wir wissen auch, dass die kommunistische Partei unverzichtbar ist – weil die Welt erkennbar ist, weil der Klassenkampf objektiv ist, weil die Welt nur mit einer wissenschaftlichen Weltanschauung erkannt und die Vermeidung von Fehlern im Klassenkampf die richtige Anwendung der wissenschaftlichen Weltanschauung erfordert. Dieses Land braucht eine starke kommunistische Partei – das sind wir nicht – aber wir müssen und werden daran arbeiten. (…)

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"Stellt euch mal vor, die Zeiten würden sich ändern …", UZ vom 20. Januar 2017



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