Große Aktionen bei Tarifverhandlungen für Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg

Starkes Signal

Mehr als 10.000 Beschäftigte haben bei verhandlungsbegleitenden Aktionen am 15. Oktober in Baden-Württemberg für 7 Prozent mehr Geld und 170 Euro mehr für die Auszubildenden demonstriert. Allein in Ludwigsburg zeigten über 6.000 Kolleginnen und Kollegen vor dem Verhandlungslokal ihre Entschlossenheit, für ihre Forderungen zu kämpfen. Ein kämpferischer bunter lauter Demozug zog durch die Innenstadt von Ludwigsburg. Weitere Kundgebungen fanden in Villingen-Schwenningen, Friedrichshafen-Singen, Mannheim sowie einen Tag vorher in Ulm statt.

Das Angebot von Gesamtmetall wurde auf der Abschlusskundgebung bekannt gegeben: 1,7 Prozent mehr Geld, aber erst ab Juli 2025, weitere 1,9 Prozent ab Juli 2026 – für eine Laufzeit von 27 Monate. Dieses Angebot erntete gellende Pfiffe. Mehrere Redner kritisierten es als zu wenig, zu spät, zu lang – und bekamen dafür kräftigen Beifall. Zur Forderung nach 170 Euro mehr für Auszubildende und dual Studierende haben sich die Metallkapitalisten nicht konkret geäußert. IG-Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch gab sich selbstbewusst und kampfbereit: „Die Aktionen heute waren ein starkes Signal an die Arbeitgeber und sind ein Vorgeschmack, wozu wir bereit und in der Lage sind.“

Wie zu erwarten endete die zweite Verhandlung ohne Annäherung. Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober um 24 Uhr. Ab 29. Oktober um 0:00 Uhr wird es Warnstreiks geben. Die ersten Termine für die dritte Verhandlungsrunde stehen bereits fest: Am 29. Oktober geht es in Küste und Niedersachsen weiter, am 31. Oktober in Baden-Württemberg und in der Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland). Am 5. November wird in Sachsen-Anhalt und Thüringen verhandelt.

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