Nach Angaben der Polizei sind am vergangenen Samstag 500 Pflegekräfte in Herne auf die Straße gegangen, um gegen die Einrichtung einer Pflegekammer in NRW zu protestieren. Lautstark ging die Demonstration vom Marienhospital zum Rathaus, vorbei an Einrichtungen der Altenpflege und dem Evangelischen Krankenhaus.
Aufgerufen hatte das Pflegebündnis Ruhrgebiet, Unterstützung gab es von lokalen Pflegebündnissen und vor allem von der Gewerkschaft ver.di. Michael Quetting vom ver.di-Bezirk Saar-Trier verwies darauf, dass sich die Beschäftigten ihre Rechte selbst erkämpfen müssen, und thematisierte unter großem Beifall den Arbeitskampf der Pflegekräfte bei Vivantes und der Charité in Berlin. Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein berichteten, wie in ihren Bundesländern der Kampf gegen die Zwangsverkammerung erfolgreich mit der Auflösung der Kammern endete. Dass dies auch in NRW das Ziel ist, darin waren sich die Redner einig. Sie forderten die Urabstimmung aller Pflegefachkräfte über die Errichtung einer Kammer.
Diesem Auftakt sollen zahlreiche Protestveranstaltungen gegen die Pflegekammer NRW folgen. So findet eine Demonstration in der Stadt Menden im Sauerland am Samstag, dem 23. Oktober um 10 Uhr statt. Das Pflegebündnis Düsseldorf hat eine Reihe von Veranstaltungen vor dem Landtag angekündigt, die nächste beginnt am 27. Oktober um 15 Uhr.