1945 waren sich alle einig: Der Hofer Stadtrat benannte eine Sportanlage nach dem aktiven Arbeitersportler Philipp Heller. Im Kalten Krieg wurde diese Ehrung für den kommunistischen Widerstandskämpfer, der auch in der Schalmeienkapelle der KPD spielte, rückgängig gemacht. An diesem 30. September, fast 80 Jahre später, wurde nun eine Gedenktafel für Heller an genau diesem Stadion enthüllt.
Am 26. Januar 1938 war der Hofer Philipp Heller im Landgerichtsgefängnis in Weiden gewaltsam zu Tode gekommen. Der gelernte Zimmermann und vierfache Familienvater war zu diesem Zeitpunkt noch keine 29 Jahre alt. Als Mitglied der Hofer KPD leistete er aktiven Widerstand gegen die Nazis. Im Sommer 1933 wurde der junge Kommunist verhaftet. Wegen „Hochverrat“ wurde er in den Gefängnissen in Bayreuth, München-Stadelheim und schließlich bis 1935 im KZ Dachau inhaftiert. Auch nach seiner Freilassung arbeitete der Antifaschist weiter in der Widerstandsgruppe der KPD Hof mit und schmuggelte antifaschistische Literatur aus der CSR über die Grenze nach Hof. 1937 wurde er erneut verhaftet. Er sollte das Landgerichtsgefängnis Weiden nicht mehr lebend verlassen.
Durch mehrjährige Bemühungen der Hofer DKP und der VVN-BdA wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es in diesem Jahr erneut zu einer offiziellen Ehrung für Philipp Heller durch die Stadt Hof kam. Den entsprechenden Antrag hatte Stadtrat Janson Damasceno von der Partei „Die Linke“ eingebracht. Am Eingang der Sportanlage, die zwischen 1945 und 1955 schon einmal Philipp Hellers Namen trug, hatten sich eine große Zahl Antifaschistinnen und Antifaschisten versammelt. Oberbürgermeisterin Eva Döhla würdigte den Widerstandskämpfer in einer ausführlichen Rede. Anschließend wurde von ihr, gemeinsam mit einer überraschend anwesenden Enkelin und der Urenkelin Philipp Hellers sowie dem Hofer Lokalhistoriker und DKP-Vorsitzenden Randolph Oechslein die Gedenktafel enthüllt.