Dem Wahlbündnis „Marburger Linke“ unter Beteiligung der DKP gelang es, sich zu stabilisieren. Mit 11,3 Prozent liegt es nur knapp hinter dem Wahlerfolg von 2016. Es zeigt sich, dass es sich lohnt, für soziale Themen einzutreten. Die „Marburger Linke“ wird auch zukünftig mit einer siebenköpfigen Fraktion eine verlässliche Kraft für ein soziales und ökologisches Marburg sein – eine Stadt, in der Alteingesessene sowie Neuhinzugekommene gemeinsam gut und demokratisch leben können, eine Stadt, die keinen Raum für Rassismus und rechte Hetze lässt.
Der amtierende Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies (SPD) zittert noch um seine Wiederwahl. In der Stichwahl muss er sich gegen die Kandidatin der Grünen, Nadine Bernshausen, behaupten. Die Grünen sind aus der Kommunalwahl klar als Sieger hervorgegangen und stellen künftig im Parlament mit 15 von 59 Sitzen die stärkste Fraktion. Ebenfalls einen beachtlichen Erfolg erzielte die „Klimaliste“ aus hauptsächlich jungen, engagierten Menschen der „Friday for Future“-Bewegung und Aktivisten gegen den Autobahn-Neubau A49. Ihnen gelingt es, auf Anhieb vier Mandate zu holen. Die bisherig stärkste Fraktion der SPD wird von den Wählerinnen und Wählern abgestraft, weil sie sich vor fünf Jahren trotz „linker“ Mehrheit ohne Not auf eine große Koalition mit der CDU eingelassen hat.
Wir werden weiterhin linke Ideen selbstbewusst einbringen: Für ein soziales Marburg mit genügend bezahlbarem Wohnraum, für eine ökologische Verkehrswende mit einem öffentlichen Nahverkehr zum Nulltarif, für mehr Freiräume für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, für die Unterstützung von Familien, die besonders unter der Corona-Krise leiden, für die kleinen Selbstständigen, Kulturschaffenden und Beschäftigten, für deren Existenz.
Die Autorin ist Mitglied der DKP und ist mit dem drittbesten Ergebnis wieder in das Marburger Stadtparlament gewählt.