Ein subjektiver Erfahrungsbericht auf den „Nachdenkseiten“ vom 15. Juli 2022 zu aktuellen wie mittelfristigen direkten und indirekten Folgen der Hochwasserflutkatastrophe im Ahrtal Mitte Juli 2021 ist so glaubwürdig wie glaubhaft. Er verdeutlicht auch jenseits aller Einzelheiten wie der zum Landrat des Kreises Bad Neuenahr-Ahrweiler während der Flut und danach, dass und warum so viele Geschädigte ein Jahr später die Schnauze voller als voll haben und die Politnasen aller Preisklassen, Formate und Ebenen nicht mehr sehen und hören wollen.
Zweierlei ist nicht nur für Vergangenheit und Gegenwart, sondern besonders für alle Zukünfte wichtig: dass erstens aus der vorhergehenden Jahrhundertkatastrophe an der Ahr im Frühjahr 2016 nichts gelernt wurde. Und zweitens, dass eine bundesweite Stelle zum Katastrophenschutz ganz in der Nähe existierte, aber überflüssig wie ein Kropf war. Mit anderen Worten: diese Tatbestände verweisen im Bereich der Katastrophenvorsorge auf Staatsversagen auf allen Ebenen und können über Hilflosigkeit hinaus nur wütend machen über diesen Staat, der sich vor einem Jahr im Ahrtal als real existierendes Phantom zeigte.