Zu „Russlands Rolle in der Welt“, UZ vom 20. Mai

Sprechblasen

Wolfram Elsner, Bremen

„Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zwingt das Land in Chinas Umarmung. Russland ist dabei das schwächere Glied.“ So die Bildunterschrift. Was für ein Satz!? Was für ein Denken!? Mainstream-Denken in den hegemonialen Kategorien des vergangenen Jahrhunderts! Selbst beim redaktionellen Verkürzen dürfen wir doch nicht in die Sprechblasen der imperialen Medien verfallen. Kein Land dieser Welt befindet sich „in Chinas Umarmung“. Und bei der lange entwickelten strategischen Kooperation Russlands und Chinas geht es eben nicht mehr um „mehr Macht/weniger Macht“. Das wisst ihr doch, die ihr die Stellungnahmen Russlands und Chinas, die einzelnen wie die gemeinsamen, dazu lest. Der neue antihegemoniale Pol der Welt baut mit den Neuen Seidenstraßen gerade ein neues Eurasien auf, mit neuartigen Strukturen der Integration, neuen Werten und neuem Vertrauen. Die alten monopolaren Kategorien gehören da in den Mülleimer der Geschichte. Und Patelis hat im dritten Absatz der vierten Spalte etwas deutlich anderes gesagt als eure Bildunterschrift.

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"Sprechblasen", UZ vom 27. Mai 2022



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