G-Party I. Geladen hatte ich, gekommen waren sie. Um die 40 oder 50 Menschen – wer will das schon zählen? – lungerten in unserem Schrebergarten rum, tranken mein Bier, verheizten meine Kohlen und taten so, als wäre das alles normal. Jaha, Pustekuchen! Um 0.00 Uhr, so hatte ich verkündet, ist der Spuk vorbei. War er dann auch wirklich, als die letzten beiden Gäste um 2.30 Uhr gemeinsam von ihrer Bank plumpsten. Und das ganz ohne Sturm. Spitze.
Braun. Eine Gruppe potthässlicher Schnösels der Sorte „Papa zahlt, wozu selber denken?!“ grölt Naziliedgut auf Sylt und ist dermaßen Intelligenz-intolerant, dass sie sich selber dabei filmen und das auch noch ins Netz stellen. Da weiß man gar nicht, wo zuerst Schellen verteilen. Dass das aber ein „Skandal!“ („Bild“, „Stern“, „Spiegel“ und alle anderen) sein soll – was ja impliziert, es wäre eine ungeheuerliche Ausnahme –, ist nur ein schlechter Witz. Naziliedgut wird mittlerweile wieder unbestraft auf Dorffesten gesungen, in Internaten, in Schulen, bei Feiern – in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Das ist der Skandal.
G-Party II. Nach nur viereinhalb Stunden Schlaf in der Gartenlaube (Welcher Vollidiot hat eigentlich die Vorhänge abgenommen, es ist viel zu hell! Ach ja, ich) ein Blick ins Grün: Flaschen, Flaschen, Flaschen, Aschenbecher, dreckiges Geschirr, Aschenbecher. Und Flaschen. Na: Spitze.
lovefootball-hatewar I. Ich hab meinem Verein, der – als erster deutscher Verein überhaupt! – einen Werbedeal mit einem Rüstungskonzern (Rheinmetall) eingeht, einen Liebesbrief geschrieben: „Werben fürs Sterben mit dem BVB? Ich bin seit über 30 Jahren Fan und musste schon so einiges erdulden. Aber eine Kooperation mit einem Kriegswaffenhersteller, der u. a. auch Saudi-Arabien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate für einen blutigen Krieg beliefert und sich am Morden dumm und dämlich verdient … einfach nur nein! Wenn das die Werte meines Vereines sein sollen: Tschüss.“
G-Party III. Die Rentnerin von gegenüber, die mir seit Wochen einen Schlafsack schenken will, erscheint um 8.09 Uhr (morgens!) am Gartenzaun. Ich hab eine große männliche Katze und hatte noch nicht einmal Kaffee! Resigniert bitte ich sie rein. Nach gefühlt 20 Minuten, in denen sie den Sack am ausgestreckten Arm in meine Richtung hält, ihn aber keinesfalls loslässt, hat sie alles gecheckt, Müll, Flaschen, Geschirr, Feuerstelle. Und fehlende Vorhänge. Argh. Mit einer letzten Kraftanstrengung des arthrosebeladenen Körpers bekommt sie eine Halsbiegung um 173 Grad hin, um auch noch schnell in die Laube zu schauen. Sie erblickt weder eine nackte Frau noch einen ebensolchen Jüngling und geht enttäuscht. Nur Gesprächsstoff für eine Woche, verdammt. So sind Laubenpieper. Isso.
Krieg. Südkorea hat hunderte Ballons mit Propaganda-Flugblättern nach Norden geschickt. Nordkorea hat jetzt geantwortet: Mit hunderten Ballons, an denen Beutel mit Müll und Kot befestigt waren. „Südkorea werde merken, ‚wie viel Mühe es macht, alles zu beseitigen‘, hieß es in einer Erklärung des Vize-Verteidigungsministers.“ (tagesschau.de) Das finde ich herrlich – Kriege mit Luftballons und Humor. Würden wir alle Kriege so führen, könnte man – und da schließt sich der Kreis – auch die Aktien von Rheinmetall mit beigeben. Als wertloses Klopapier. Spitze.
lovefootball-hatewar II. Keine Antwort von Borussia bekommen. Muss diese „Echte Liebe“ sein. Nicht.
PS: Darf jede/r gerne unterschreiben, ich würde mich freuen: kurzlinks.de/bvbrheinmetall