Zu „ Danke heißt Spassibo“, UZ vom 8. Mai

Spassibo, Thank you und Merci

Rainer Dörrenbecher, Neunkirchen/Saarland

„Danke heißt Spassibo“ ist der Aufmacher der UZ-Ausgabe am 8. Mai und das Motto zieht sich durch alle den Jahrestag der Befreiung betreffenden Artikel. Aber nicht nur in dieser Ausgabe der UZ. Es ist eine politische Linie, die seit längerem von meiner Parteiführung und dementsprechend der UZ-Redaktion propagiert wird.

Es gehört zum Wesen der imperialistischen Geschichtsbetrachtung und Politik, die Rolle des realen Sozialismus zu diffamieren, zu verfälschen oder totzuschweigen. Davon geprägt sind selbstverständlich auch der Zweite Weltkrieg, seine Ursachen und Vorgeschichte, Verlauf und Ergebnisse und Schlussfolgerungen. Und so wird der D-Day, die Landung der Westalliierten in der Normandie im Juni 1944, gefeiert und die entscheidende Rolle der Sowjetunion bei der Niederschlagung des Faschismus mehr oder weniger verschwiegen beziehungsweise diffamiert. Und in der BRD wurde auch zum 75. Jahrestag der Befreiung diese Linie durchgezogen.

Das zurückzuweisen, zu entlarven und die geschichtliche Wahrheit zu sagen ist eine unserer Aufgaben. Es gehört allerdings nicht zum Wesen marxistischer Geschichtsbetrachtung und Politik, einfach umgekehrt wie die Bourgeoisie zu verfahren. In nicht nur dieser UZ existieren die Westalliierten nicht, gab es keine Antihitlerkoalition, es gab nur die Sowjetunion und die Rote Armee. Es gab keine jugoslawische Volksbefreiungsarmee, keine französische Résistance, keine italienischen Partisanen usw.

In Torgau an der Elbe, wer reichte sich da als militärisch Verbündete die Hände? Es ist bekannt. Im Schwur von Buchenwald heißt es unter anderem: „Wir danken den verbündeten Armeen der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt Frieden und das Leben erkämpfen.“

War die Eröffnung der zweiten Front in Frankreich militärisch unbedeutend? Oder warum hat die Sowjetunion seit Herbst 1943 immer wieder darauf gedrängt? Welche Staatschefs saßen in Teheran und Jalta zusammen? (…)

Die NATO betreibt gegenwärtig eine für den Frieden gefährliche aggressive Politik und Militärstrategie gegenüber Russland. Dagegen Widerstand zu leisten, die Aggressivität des NATO-Imperialismus zu entlarven, auch im Rahmen der Friedensbewegung, ist eine wichtige Aufgabe von uns KommunistInnen.

Eine Neuauflage kommunistischer Geschichtsklitterung sollten wir nicht noch einmal zulassen. Die Antihitlerkoalition war eine historische Erscheinung, ein Ereignis der Vergangenheit; die NATO ist eine Gefahr für den Frieden der Gegenwart.

Wenn es also um den 75. Jahrestag der Befreiung geht, dann heißt Danke Spassibo, Thank you und Merci. (…)

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"Spassibo, Thank you und Merci", UZ vom 22. Mai 2020



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