Mein Dank für die Offenheit von Andrea Hornung und der UZ-Redaktion, diesen Artikel in dieser Form zu veröffentlichen. Nun wissen einfach alle, was die KP China für Sozialismus hält: Marktwirtschaft und „Programm“, Arbeiterinnen und Arbeiter, die, wenn „der Markt“, dieses höhere Wesen, es so will, Lohnverzicht üben, Parteisekretäre und Parteischul-Lehrende, die behaupten, es gebe keine Interessenwidersprüche in solchen Situationen, Kommunismus als Ziel, der aber „anders aussieht“ als von Marx und Engels beschrieben, die Verpflichtung zum „Bereichert-euch!“, weil das diesmal Deng Xiao Ping als Lebensziel ausgegeben hat (im „Manifest“ wird gleich zu Beginn der französische Finanzminister Guizot attackiert, auf den das „Enrichissez-vous!“ eigentlich zurückgeht), sowie am Lebensende staatliche Beihilfen zur Pflege in Höhe von drei Stunden pro Monat. Ich musste mir die Augen reiben. Ich gehe jetzt aber einmal davon aus: Dieser Artikel in dieser Form ist eine Maßnahme zur Klärung der Positionen in der DKP. Wer alledem zustimmt, muss ein Sozialismus-Verständnis haben, das dem der KPCh, nicht aber dem von Marx, Engels und Lenin entspricht. Wieso das dann noch „Sozialismus“ heißen soll und nicht „Charity“, wie im Text ja auch berichtet, ist die Frage. Aber wohl auch nur noch eine Frage der Zeit.
Sozialismus oder Charity?
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