Der Leserbriefschreiber irrt gewaltig, indem er behauptet, der Rezensent Franz Anger habe die „vorhandenen Leistungen des Buches“ von Kurt Bayertz „nirgendwo gewürdigt“. Denn durch Angers Rezension des marxologischen Meisterwerkes „Interpretieren, um zu verändern. Karl Marx und seine Philosophie“ wird deutlich, dass es einer irrwitzigen Leistung des Buchautors bedarf, um aus dem analysierenden Kapitalismuskritiker Karl Marx einen spekulierenden Philosophen zu machen, der einem metaphysischen Glauben anhängt.
Irrwitziges muss Bayertz, emeritierter Professor für „Praktische Philosophie“, auch leisten, um die Praxis der revolutionären Arbeiterbewegung à la Marx für gescheitert erklären zu können. Der leistungsstarke Marxologe muss nämlich souverän ignorieren, dass es in Deutschland und anderswo kommunistische Parteien gibt, die der kapitalistischen Produktionsweise den Garaus machen wollen und sich deshalb für die Stärkung der revolutionären Arbeiterbewegung engagieren.