Sorgloser Umgang mit Daten

Wer Sozialleistungen beantragt, muss sensible persönliche Daten preisgeben. Wie sorglos Behörden damit umgehen, zeigt die Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Katja Kipping (Partei „Die Linke“). Demnach meldete die Bundesagentur für Arbeit im ersten Halbjahr diesen Jahres 4.948 Datenschutzverstöße an den Bundesbeauftragten für Datenschutz. Das sind rund 57 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Die hohe Zahl der Meldungen sei unter anderem dem erhöhten Postaufkommen durch die Corona-Pandemie geschuldet, so das Ministerium. Rund 85 Prozent der Fälle im letzten Jahr gingen auf den Versand persönlicher Dokumente an falsche Empfänger zurück. Sie können so Einsicht in hochsensible Daten anderer Sozialleistungsempfänger bekommen. Zudem können den eigentlichen Adressaten massive Probleme durch unwissentliche Fristverletzungen entstehen.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Sorgloser Umgang mit Daten", UZ vom 23. Juli 2021



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flugzeug.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit