Wer Sozialleistungen beantragt, muss sensible persönliche Daten preisgeben. Wie sorglos Behörden damit umgehen, zeigt die Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Katja Kipping (Partei „Die Linke“). Demnach meldete die Bundesagentur für Arbeit im ersten Halbjahr diesen Jahres 4.948 Datenschutzverstöße an den Bundesbeauftragten für Datenschutz. Das sind rund 57 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die hohe Zahl der Meldungen sei unter anderem dem erhöhten Postaufkommen durch die Corona-Pandemie geschuldet, so das Ministerium. Rund 85 Prozent der Fälle im letzten Jahr gingen auf den Versand persönlicher Dokumente an falsche Empfänger zurück. Sie können so Einsicht in hochsensible Daten anderer Sozialleistungsempfänger bekommen. Zudem können den eigentlichen Adressaten massive Probleme durch unwissentliche Fristverletzungen entstehen.