Die Ankündigung von Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, einen weiteren Sonntag im Advent die Öffnung der Läden zu genehmigen, stößt bei ver.di auf heftige Kritik. Das Umsatzinteresse von Einzelhändlern könne nicht als „öffentliches Interesse“ angesehen werden, sagt der ver.di-Fachbereichsleiter für den Handel, Jörg Lauenroth-Mago. Es herrsche weder ein Versorgungsnotstand noch seien die Öffnungszeiten an den verbleibenden sechs Wochentagen zu kurz, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen.
„Wir brauchen in der aktuellen Situation mehr Ruhe und Besonnenheit. Auch Beschäftigte im Einzelhandel müssen entspannen und haben ein Recht auf gemeinsame Zeit mit der Familie und mit Freunden“, fordert Lauenroth-Mago. Ein weiterer verkaufsoffener Sonntag würde den Stress für die Einzelhandelsbeschäftigten, der in der Vorweihnachtszeit traditionell höher ist, noch verschärfen.